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Aktionstage: Radverkehr gezielt im Fokus
Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) kontrolliert Verkehrssicherheit – Knapp 50 Prozent der Fahrzeuge weisen Mängel auf
Gezielte Kontrollen im Radverkehr hat es an zwei Tagen dieses Monats in Freiberg gegeben. Polizei und Gemeindevollzugsdienst der Stadt Freiberg waren dazu gemeinsam unterwegs, u.a. vor verschiedenen Schulen und in den Fußgängerzonen. Dazu hat die Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) am 10. Und 17. September jeweils zwischen 6.30 und 7.30 Uhr an Schulen die Verkehrssicherheit der Fahrräder unter die Lupe genommen und anschließend mobile Kontrollen im Stadtgebiet durchgeführt. Hier sind auch E-Scooter und Kleinkrafträder auf Verkehrssicherheit gecheckt worden. „Ziel dieser Aktionstage ist nicht, dass wir Verkehrssünder ertappen und abstrafen wollen, sondern wir wollen den Radverkehr in unserer Stadt sicherer machen“, erklärt Jana Lützner, Ordnungsamtsleiterin und ASSKomm-Koordinatorin.
Dass dies notwendig war, zeigt das Fazit deutlich: Schon am ersten Aktionstag sind an 139 kontrollierten Fahrzeugen mehr als 50 Mängel festgestellt worden. „Meistens waren die Beleuchtung oder die Klingeln an den Fahrrädern der Schüler nicht in Ordnung“, weiß Jana Lützner. Dieser Trend hat sich auch am Tag 2 gezeigt: Von 84 vor drei Schulen in den Morgenstunden kontrollierten Drahteseln waren 56 Defekte zu bemängeln: fehlende oder kaputte Reflektoren und Klingeln, aber auch mehrmals abgefahrene Reifenprofile. Bei vier überprüften E-Scootern war alles in Ordnung, nur ein Fahrer hatte seine Versicherungsbescheinigung nicht dabei. Ähnlich sieht es bei neun ins Visier geratenen Kleinkrafträdern aus: Auch hier fehlte die Versicherungsbescheinigung und ein Kennzeichen war verdeckt.
Summa summarum: Von 237 kontrollierten Fahrzeugen an beiden Aktionstagen waren lediglich 129 ohne Beanstandungen. Alle ertappten Verkehrsteilnehmer sind „mit einem blauen Auge“ davongekommen. Denn für sie gab es „nur“ mündliche Hinweise. Erfreut waren die Ordnungshüter nicht nur darüber, dass alle Schüler sehr einsichtig waren, sondern auch überrascht, dass durchweg alle Fahrradfahrer einen Helm getragen haben. „Es gab nicht ein Kind und auch keinen Jugendlichen, der ohne Fahrradhelm unterwegs war.“ Darüber ist auch Oberbürgermeister Sven Krüger erfreut. Er hatte den Aktionstag begleitet und war 6.30 Uhr mit vor Ort. „Die Fahrrad-Aktionstage unterstützen die Verkehrssicherheit enorm“, ist er von der Aktion überzeugt. Er appelliert an die Eltern. Sie mögen darauf achten, dass die Fahrzeuge in Ordnung gebracht werden. „Das ist besonders wichtig, wo nun die dunkle Jahreszeit vor der Tür steht. Verkehrstüchtige Fahrzeuge schützen nicht nur das eigene Kind, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.“
Nun wird die Dokumentation der beiden Aktionstage vorbereitet. Sie geht dann an alle kontrollierten Schulen, damit das Thema dort nochmal aufgegriffen werden kann.
Schon jetzt steht fest, dass es auch im kommenden Jahr wieder Aktionstage geben wird.
Bereits die ersten ASSKomm-Fahrrad-Aktionstage im Juni vergangenen Jahres hatten gezeigt, dass es ordentlich zu tun gibt in punkto Verkehrssicherheit: Von 270 kontrollierten Fahrrädern waren 177 bemängelt worden. Kontrolliert worden war an je einer Schule in Freiberg, Brand-Erbisdorf und Eppendorf sowie im Stadtgebiet Freiberg. Hier waren neben stationären Kontrollstellen ebenso die Beamten der Fahrradstaffel als auch der Verkehrspolizei mobil unterwegs.
Der Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) ist die Stadt Freiberg beigetreten, um das Sicherheitsgefühl aller Freiberger zu stärken. Dafür war bereits im November 2022 eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Freiberg, dem Landespräventionsrat Sachsen und der Polizeidirektion Chemnitz, vertreten durch das Polizeirevier Freiberg, geschlossen worden. Ein weiterer wichtiger Baustein ist im März hinzugekommen: Der Kommunale Präventionsrat (KPR) ist offiziell gegründet worden. Er dient als Netzwerkstelle zwischen Stadtverwaltung, Polizei und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Eine der ersten ASSKomm-Aktionen in Freiberg waren der Seniorentag und das Graffiti-Projekt, mit dem u.a. verschiedene Trafostationen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen sowie dem Graffitikünstler Nico Roth gestaltet worden sind. „Das ist ebenfalls eine präventive Maßnahme. Wir wollen damit beispielsweise erreichen, dass Graffiti an legalen Orten als Kunst und nicht als Schmiererei an Hauswänden gestaltet wird.“ So wird dieses Projekt jetzt mit Künstlern im Parkhaus Tivoli fortgeführt.
Der Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) sind bislang 56 Städte und Gemeinden beigetreten. Sie tauschen sich auf regelmäßigen Treffen miteinander aus.