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„Gentilléens“ zu Gast in der Silberstadt
Bürgerreise zum Jubiläum 65 Jahre Städtepartnerschaft Gentilly und Freiberg
Eine Delegation aus Freibergs französischer Partnerstadt Gentilly besuchte Anfang Mai bei einer Bürgerreise die Silberstadt und die Region. Im 65. Jahr der Städtepartnerschaft fanden 23 „Gentilléens/Gentilléennes“ (so werden die Einwohner von Gentilly bezeichnet) erneut den langen Weg nach Freiberg – es war bereits die dritte Bürgerreise dieser Art. Begrüßt wurden die Gäste im Rathaus durch den amtierenden Oberbürgermeister Martin Seltmann, der die lange und besondere Verbundenheit beider Städte würdigte. Anschließend ging es für die französischen Gäste auf Entdeckungstour durch Freiberg und Umgebung – liebevoll organisiert vom Amt für Kultur-Stadt-Marketing und begleitet von Reiseleiterin Monika Kutzsche, die als ehemalige Leiterin des Sachgebiets Tourismus prädestiniert für diese Aufgabe war.
Auf dem Programm standen unter anderem Besuche der Freiberger Werkstätten „Friedrich von Bodelschwingh“, der terra mineralia mit ihrer beeindruckenden Mineraliensammlung und des Doms mit einem Vorspiel der großen Silbermann-Orgel. Ein Ausflug auf dem historischen Dampfschiff von Dresden nach Pillnitz begeisterte ebenso wie die Begegnung mit traditioneller Handwerkskunst in der Schauwerkstatt im Spielzeugdorf Seiffen.
Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025: Im SMAC, dem Staatlichen Museum für Archäologie, erwartete die Gruppe eine spannende Führung durch die aktuelle Ausstellung „Silberglanz & Kumpeltod“, für die Freiberg ein wichtiger Leihgeber ist. Mehr als 40 Objekte stammen allein aus den Sammlungen der TU Bergakademie, viele weitere aus dem Stadt- und Bergbaumuseum, dem Oberbergamt und Sächsischen Bergarchiv. Jüngste Leihgabe: das Freiberger Bergrecht. Dieses mittelalterliche Rechtsbuch (Kodex) aus dem 14. Jahrhundert ist eins der bedeutendsten Archivalien des Freiberger Stadtarchivs. Als Andenken überreichte Monika Kutzsche ihren Gästen eine originelle Miniaturflasche Spülmittel in Form des Chemnitzer Roten Turms – ein kleines, aber kreatives Symbol für die vielen neuen Eindrücke.
Besonders berührt zeigten sich die Teilnehmer von den vielen kleinen Gesten während der Reise: der farbenfrohe Blumenschmuck auf den Tischen, das spontane Eierscheckenverkosten am Schwartenberg oder der überraschende Abstecher zum Wohnpark „Gentilly“ in Freiberg – möglich gemacht durch den hilfsbereiten Busfahrer von Striegistalreisen. Untergebracht waren die Gäste im Hotel Kreller, wo sich die Gruppe mit abwechslungsreicher Halbpension und einem offenen Ohr für Sonderwünsche bestens umsorgt fühlte.
Fazit der Bürgerreise: eine rundum gelungene Woche, voller Erlebnisse, Herzlichkeit und europäischem Miteinander. Am Ende der Reise nahmen die französischen Gäste nicht nur Souvenirs, sondern vor allem viele schöne Erinnerungen mit nach Hause. Und vielleicht auch schon die Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen – ganz im Sinne der Städtepartnerschaft, die auch nach 65 Jahren nichts von ihrer Lebendigkeit verloren hat.
Gelegenheit für weitere Begegnungen und Austausch bietet sich schon zum 38. Bergstadtfest vom 26. bis 29. Juni sowie zum Kunstwegeprojekt vom 19. bis 25. Oktober, wenn überall in der Silberstadt in leer stehenden Geschäften kleine Galerien aufpoppen mit Präsentationen, Mitmachangeboten, Vernissagen, Aktionen und Kunstsymposium.