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Welterbe: Projekt „Pilgern und Bergbau“ macht das Rennen
Förderpreis bleibt in Freiberg – Welterbetag am 1. Juni: Preisverleihung in Dippoldiswalde – Skateday in Silberstadt
Bereits zum fünften Mal wird der Förderpreis Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí verliehen. Er geht an das Kurzfilmprojekt "Pilgern und Bergbau". Das hat sich in der fünften Förderpreisrunde gegen sechs Mitbewerber aus der gesamten Montanregion durchgesetzt. Neben Freiberg kamen die Vorschläge aus Großhartmannsdorf, Annaberg-Buchholz, Döbeln und Braunschweig.
Mit "Pilgern und Bergbau" bleibt der Preis in diesem Jahr in Freiberg. Das hat das Kuratorium Ende letzten Monats entschieden.
Das Siegerprojekt von Freibergerin Dr. Heike Strauß muss nun bis Ende nächsten Jahres realisiert werden, so sieht es die Preissatzung vor. Für die zertifizierte Pilgerbegleiterin und Wanderwegewartin ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. Sie möchte mit dem Video neue Interessensgruppen für die Montanregion begeistern. Herzstück des Films: Freiberg. Die Route durch die Bestandteile der Freiberger Welterbestätte soll mit den Elementen Licht, Wasser und Luft spannende Parallelen zwischen Bergbau und Pilgern aufzeigen.
„Der Projektvorschlag greift die Trendthemen Wandern, Pilgern und Achtsamkeit geschickt auf und bringt sie in unerwartete Verbindung mit der bergbauhistorischen Vergangenheit der Region", begründet die Wettbewerbs-Jury ihre Entscheidung. Das Projekt sei auf die gesamte Montanregion übertragbar und lege den Fokus auf ‚versteckte‘ Bestandteile des Welterbes vor der eigenen Haustür wie Halden/Haldenzüge, Mundlöcher, nicht touristisch genutzte Welterbebestandteile und auch Gebäude, die nicht zwingend mit Bergbau verbunden werden.
Freibergs Oberbürgermeister und zukünftiger Landrat Mittelsachsens Sven Krüger freut sich auf das interessante Pilger-Projekt: „Auch die Wurzel im Christentum bietet zahlreiche Parallelen zwischen Pilgern und Leben der Berg- und Hüttenleute und ‚zeigt eine ganz andere Seite‘“, ist er überzeugt. „Bei sieben attraktiven Bewerbungen fiel uns die Auswahl allerdings nicht leicht, denn sie alle bereichern unsere Region und bieten das Potenzial, unser Welterbe mit innovativen Ideen und Produkten noch bekannter und attraktiver zu machen.“
In diesem Jahr hatte es neben der Preisträgerin einen vielfältigen Projekt-Mix aus ganz unterschiedlichen Bereichen gegeben: Natur (Pflanzen und Bergbau), Musik (Freiberg-Lied), Sport (Radsportveranstaltung mit geführten Touren zu Denkmälern der Montanregion), Bildung (schulisches Ganztagesprojekt mit Ziel Junior-Welterbe-Guides auszubilden), Fotografie (Bachelorarbeits-Projekt Uran-Historie Erzgebirge mit persönlichen Geschichten der Menschen vor Ort) sowie Kunst (Kollagen „Montan“).
Preise gingen bisher an Projekte wie Klöppelhandwerk, Steigerlied-Neuauflage, Theaterinszenierungen, Escape-Room und Radtour.
Verliehen wird der diesjährige Preis bei der zentralen Veranstaltung zum Welterbetag am 1. Juni in Dippoldiswalde. In Freiberg wird an diesem Tag zum zweiten Welterbe-Skate-Day eingeladen sowie zum Kindertag zusammen mit Spiel, Sport und Spaß von Freiberger Vereinen.
Verleihung 5. Förderpreis am 1. Juni bei der zentralen Veranstaltung des Welterbetags zum Stadtfest auf dem Markt Dippoldiswalde:
Der Förderpreis wird seit 2021 jährlich vergeben. Bewerbungsschluss ist jeweils der 31. Dezember. Er kann an eine natürliche Person bzw. eine Gruppe natürlicher Personen verliehen werden und ist mit 5.000 Euro dotiert. Er ist der einzige Preis der Stadt Freiberg, der nicht nur für Projekte aus der Silberstadt verliehen werden kann, sondern aus der gesamten Montanregion. Wer ihn erhält, entscheidet das Kuratorium, zu dem neben der Stadt Freiberg die Stadtwerke AG, die TU Bergakademie Freiberg, Freiberg.Science.City., die VR-Bank Mittelsachsen eG sowie der Verein „Welterbe Montanregion Erzgebirge“ gehören.
Die Silberstadt Freiberg ist einer von vier geplanten sächsischen Standorten für die Besucherzentren der UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí, drei weitere entstehen in Annaberg-Buchholz, Marienberg und Schneeberg, zudem entstehen zwei auf tschechischer Seite.
Der Welterbe-Status ist der Montanregion 2019 zugesprochen worden. Damit trägt die Silberstadt als Bestandteil der Bergbaulandschaft Freiberg zusammen mit weiteren 21 Bestandteilen auf deutscher und tschechischer Seite des Erzgebirges den Welterbetitel. Auch ein wichtiges Pilger-Element ist UNESCO-Welterbe: der Jakobsweg.
Bisherige Förderpreisträger
- 2024: „Die Bunte Truhe Freiberg“ (Projekt „Bergbau und Klöppelhandwerk“) und die Freiberger Band „Stojanov & the Syndicate“ (Musikprojekt: Neuauflage des Steigerlieds)
- 2023: TheaterJugendClub (TJC) (für Inszenierung: "Alle Tage untertage")
- 2022: Holzbildhauer Lars Neubert ("Unter Tage-Escape-Room“) sowie Verein IV. Lichtloch des Rothschönberger Stollns e.V. (Tour´d Lichtloch)
- 2021: Kleine Forscher an der TUBAF (Welterbespiel)