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Bauarbeiten am Untermarkt beendet
Entdeckung von Humboldts „Familienschacht“ verlängert Bauzeit auf drei Jahre
Die Sanierungsarbeiten am Untermarkt sind abgeschlossen. Mit der Freigabe des Bereichs von der Geschwister-Scholl-Straße/Mönchsstraße bis zum Platzbereich vor der Gerberpassage endet die umfangreiche Baumaßnahme, die im Juli 2018 startete.
Die nun beendete Baumaßnahme erfolgte in vier Schritten. Zunächst wurde der Kreuzungsbereich Geschwister-Scholl-Straße / Brennhausgasse / Untermarkt / Mönchsstraße auf einer Länge von 50 Metern ausgebaut. Danach folgte der Kreuzungsbereich Geschwister-Scholl-Straße/Mönchsstraße bis zum Platzbereich vor der Gerberpassage, ebenfalls auf einer Länge von 50 Metern. Der dritte Bauschritt nahm den Umfahrungsbereich Untermarkt West auf einer Länge von 90 Metern in Angriff. Die Bauarbeiten an der Untergasse auf einer Länge von mehr als 100 Metern bildeten den Abschluss.
Der gesamte Baubereich ist nun mit neuen Verkehrsschildern ausgestattet. Änderungen an der Verkehrsführung sowie an der Zahl der vorhandenen Parkplätze gab es nicht. Auch die Fußgängerzone wurde aufgewertet. Neue Bänke und Bäume laden zum Verweilen ein. Die historischen Altstadtleuchten blieben erhalten. Sie wurden allerdings auf moderne LED-Technik umgerüstet und ihre Erdverkabelung komplett erneuert.
Mit dem Ende der Bauarbeiten ist die Verbindungsstraße zum Untermarkt wieder zweispurig befahrbar. Auch die beiden Busparkplätze neben der mineralogischen Sammlung im Werner-Bau bieten wieder Touristen einen kurzen Weg in die sehenswerte Altstadt.
Für die gesamte Straßenbaumaßnahme sind rund zwei Millionen Euro veranschlagt. Gefördert wird die Baumaßnahme mit Mitteln aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“.
Für die Verzögerung der Baumaßnahme sorgte eine unerwartete Entdeckung. Kurz nach Baubeginn stießen die Bauarbeiter in Höhe des Werner-Baus auf einen Schacht aus dem 18. Jahrhundert. Den „Familienschacht“ hatte schon Alexander von Humboldt während seiner Studien an der Bergakademie für seine Forschungen genutzt. Der bekannteste Absolvent der Bergakademie war am 5. Juli 1791 aus diesem Schacht ausgefahren. Unter der Regie des Oberbergamts wurde der Schacht saniert. Er wurde durch die Bergsicherung Freital bis in eine Tiefe von rund 60 Metern gesichert und ausgebaut. Die Sanierungsarbeiten dauerten von August 2018 bis April 2021. Eine Stele weist nun Freiberger und Besucher auf den Schacht hin, der durch einen besonders gestalteten Schachtdeckel im Pflaster auffällt. Das Institut für Markscheidewesen und Geodäsie der TU Bergakademie Freiberg hat den Familienschacht digital vermessen und ein YouTube-Video angefertigt. In dem Video können Interessierte eine virtuelle Reise in den Familienschacht machen.
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