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Stadtarchiv

Das Stadtarchiv

… als Gedächtnis der Stadt Freiberg

Das Stadtarchiv Freiberg gehört zu den bedeutendsten sächsischen Stadtarchiven. Die besondere Position der Bergstadt Freiberg in der Vergangenheit spiegelt sich in den überaus vielfältigen Beständen des Stadtarchivs wider.

Gegenwärtig bewahrt die Einrichtung etwa 2.000 Regalmeter Archivgut auf. Außerdem verfügt das Stadtarchiv über ca. 3.100 Urkunden, 21.000 Karten und Pläne sowie 15.000 Druckwerke. Die Überlieferung geht bis in das Jahr 1224 zurück.

Das Stadtarchiv ist zuständig für die Archivierung der Unterlagen

  • der Stadtverwaltung Freiberg,
  • des Stadtrates,
  • städtischer Einrichtungen und Eigenbetriebe
  • sowie – im Falle besonderer Vereinbarungen – für städtische Beteiligungsgesellschaften, Zweckverbände und unter städtischer Aufsicht stehende Stiftungen.

Zudem unterhält das Stadtarchiv verschiedene Sammlungen und übernimmt nach besonderer Vereinbarung auch Unterlagen aus Privatbesitz. Die Führung der Ortschronik der Stadt Freiberg gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Stadtarchivs.


    Von 1632 bis 1635 wurde die Silberkammer im Freiberger Rathaus zum Ratsarchiv umgewandelt. In 96 sogenannten Kammerkästchen wird die bis 1224 zurückreichende Urkundenüberlieferung der Stadt Freiberg aufbewahrt.


    ... als Informations- und Dienstleistungseinrichtung

    Die Fachdienststelle zu Fragen des städtischen Archivwesens und der Stadtgeschichte erbringt folgende Serviceleistungen:

    • Bereitstellung von Archivgut zur Einsichtnahme
    • Beratung und Begleitung von Benutzungsvorhaben
    • Anfertigung von Reproduktionen
    • Beglaubigungen von Kopien aus Archivgut
    • Bearbeitung schriftlicher Anfragen
    • Erteilung schriftlicher Auskünfte
    • Archivführungen nach Vereinbarung, auf Wunsch auch thematisch und in Englisch
    • Dokumentenausstellungen

    Bestandsübersicht (Auswahl)

    Urkunden

    • 3100 Stück (1224–1945)

    Stadtbücher

    • Stadtrechtsbuch (1296–1305)
    • Freiberger Bergrecht (14. Jh.)
    • Stadtbücher vermischten Inhalts 
      (1378–1519)
    • Bürgerbücher (1404–1924)
    • Kopiare, Register (1441–1659)
    • Bergurteilbücher (1476–1856)
    • Vertragsbücher (1520–1739)
    • Landtagsprotokolle (1527–1827)
    • Erbbereitbücher (1531–1750)
    • Steuerbücher (1533–1694)
    • Rechnungsbücher (1538–1800)
    • Zinsregister (1541–1728)
    • Ratssitzungsprotokolle (1553–1944)
    • Eidbücher (1611–1831)
    • Ratsmatrikel (1615–1762)

    Akten des Freiberger Rates (1480–1990)

    Einwohner- und Beherbergungsbücher (1752–1911)

    Stadtverordnetenversammlung (1831–1990)

    Gemeindeverwaltungen eingemeindeter Orte

    • Freibergsdorf (1835–1906)
    • Friedeburg (1759–1908)
    • Halsbach (1799–1970)
    • Kleinwaltersdorf (1763–1994)
    • Lößnitz (1791–1956)
    • Loßnitz (1753–1957)
    • Zug/Langenrinne (1839–1994)

    Personenstandsunterlagen des Standesamtes Freiberg (ab 1876, gemäß Personenstandsrechtsreformgesetz)

    Handschriftensammlung des Freiberger Altertumsvereins (1495–1955)

    Karten, Pläne und Risse (1554–Gegenwart)

    Archivische Sammlungen

    • Zeitungssammlung (ab 1800)
    • Gesetzblattsammlung (ab 1813)
    • Zeitgeschichtliche Sammlung (ab 1822)
    • Fotosammlung (ab 19. Jh.)
    • Bildpostkartensammlung (ab 19. Jh.)
    • Siegel-, Reklame- und Briefmarkensammlung (19.–20. Jh.)

    Rats- und Archivbibliothek (1509–Gegenwart)


    Benutzung & Gebühren

    Lesesaal im Stadtarchiv Freiberg wegen Umzugsvorbereitung ab 1. Juli geschlossen

    Jeder kann Archivgut des Stadtarchivs Freiberg benutzen. Das Benutzungsrecht regelt sich vor allem nach Sächsischem Archivgesetz sowie der Archiv- und Gebührensatzung des Stadtarchivs Freiberg. Aufgrund seines unikalen Charakters ist Archivgut nur im Lesesaal einsehbar. Dieser befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses und verfügt über sieben Arbeitsplätze, einschließlich Mikrofilmlesegerät. Neben fachkundiger Beratung zum Benutzungsvorhaben erhält der Benutzer bei Bedarf Reproduktionen von Dokumenten, auch Beglaubigungen von Kopien aus Archivgut können vorgenommen werden.

    Die Gebühren für die Direktbenutzung des Stadtarchivs und schriftliche Auskünfte sind in der Gebührensatzung des Stadtarchivs ausgewiesen.


    Archivgeschichte

    Das Stadtarchiv Freiberg gilt als eines der interessantesten und schönsten sächsischen Stadtarchive, das trotz großer Stadtbrände im Mittelalter kaum Überlieferungslücken aufweist. Die urkundliche Ersterwähnung des Freiberger Stadtarchivs erfolgte bereits im Jahre 1487. Die älteste Urkunde datiert von 1224. 1632 wurde in der ehemaligen Silberkammer im Rathaus der Einbau des Ratsarchivs vorgenommen. 

    Für die Akten richtete man 1786 – 1791 auf Betreiben des Oberstadtschreibers Klotzsch die vormaligen Brotbänke im Erdgeschoss des Rathauses als Magazin ein. Klotzsch ordnete sämtliche Archivalien und legte eine Reihe von Findbüchern an. 

    Durch die Edition der Freiberger Urkunden bis zum Jahre 1485 löste der namhafte sächsische Archivar Hubert Ermisch eine Hinwendung zu Problemen des Stadtarchivs aus, so dass der Stadtrat um 1900 eine umfassende Revision und die Neuanlegung der Repertorien zu den Ratsakten veranlasste. 

    1940 wurden die Bestände des Ratsarchivs auf Rittergüter und Schlösser der Umgebung ausgelagert, wobei es zu Urkunden- und Stadtbuchverlusten kam. Das Magazin des Stadtarchivs erfuhr von 1987 bis 1992 eine Rekonstruktion. 1996 wurde die umfassende Restaurierung des Ratsarchivs abgeschlossen. Dieses Kleinod verfügt über eine originale Archivinneneinrichtung aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts und kann nach Vereinbarung besichtigt werden.

    Die Geschichte des Herderhauses
    Das frisch sanierte Herderhaus wurde am 28. Februar 2023 seinen neuen Nutzern, dem Stadtarchiv Freiberg, offiziell übergeben. Die Stadt Freiberg hat rund 22 Millionen Euro in das Gebäude investiert, um es zum neuen Sitz des Stadtarchivs auszubauen. In das Bauvorhaben flossen rund zwölf Millionen Euro Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ sowie vom Freistaat. Während der fünfjährigen Bauzeit (2018 bis 2023) wurde das historische Herderhaus saniert und um einen Erweiterungsbau als zukünftiges Depot ergänzt. Das neue Stadtarchiv verfügt über 4.000 Quadratmeter für etwa 10.000 Laufmeter Archivgut und bis zu 50.000 Karten und Pläne.
    Die Ursprünge des bedeutenden Wohnhauses reichen zurück bis zu einem Steinhaus um 1220. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde ein zweigeschossiges Eckgebäude unter Einbeziehung von Bausubstanz des Vorgängerbaus errichtet.
    Ab 1818 bewohnte der spätere Oberberghauptmann Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder (1776-1838) das Gebäude. Nach seinem Tod kaufte die Stadt Freiberg 1847 das Haus, baute es um, erweiterte es um eine Etage um eine Knabenbürgerschule zu betreiben. Bis 1902 diente das Herderhaus als Schule, danach wurde es als Wohnhaus, für gewerbliche Zwecke und zeitweise als Kindergarten genutzt.
    Der Stadtrat fasste 2016 den Beschluss, das Gebäude als Sitz des Stadtarchivs zu erwerben. Die Planung des Umbaus begann im November 2017, die eigentliche Sanierung des Gebäudes startete im März 2018. Das Richtfest konnte am 11. Juni 2018 gefeiert werden. Im ersten Quartal 2023 wurde die Baumaßnahme fertiggestellt.
    Nun füllt sich das Herderhaus unter anderem mit historischen Handschriften, Urkunden, Akten, Karten und Plänen, Fotos und Büchern sowie weiteren vielfältigen Schriftquellen aus der 800-jährigen Stadtgeschichte Freibergs. Auch Teile des Depotbestands des Stadt- und Bergbaumuseums finden im Herderhaus ihren neuen Platz.

    Stadtarchiv (Sachgebiet)

    Obermarkt 24
    09599 Freiberg

    Tel.: 03731 273 126
    E-Mail: stadtarchiv@freiberg.de

    Dr. Ines Lorenz

    FAX-Empfang eingeschränkt

    Der Empfang von FAX-Dokumenten kann technologiebedingt, durch die Verwendung unterschiedlich aktueller Standards, nicht mehr garantiert werden. Sie können ausschließlich an die jeweiligen Sekretariate gesendet werden. Wir empfehlen Dokumente möglichst per E-Mail oder Briefpost an die Stadt zu richten.

    Bauaktenarchiv

    Derzeit nur mit Termin zu erreichen.
    Termin vereinbaren unter:

    03731 / 273 136 
    bauaktenarchiv@freiberg.de


    Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

    Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

    zum Landkreis

    Herz aus Silber – Imagefilm

    Zukunft aus Tradition: Silberstadt, Universitätsstadt, Wirtschaftstandort, Lebensmittelpunkt - werfen Sie einen Blick in den Imagefilm der Silberstadt Freiberg.

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