Das Stadtarchiv
… als Gedächtnis der Stadt Freiberg
Das Stadtarchiv Freiberg gehört zu den bedeutendsten sächsischen Stadtarchiven. Die besondere Position der Bergstadt Freiberg in der Vergangenheit spiegelt sich in den überaus vielfältigen Beständen des Stadtarchivs wider.
Gegenwärtig bewahrt die Einrichtung etwa 2.000 Regalmeter Archivgut auf. Außerdem verfügt das Stadtarchiv über ca. 3.100 Urkunden, 21.000 Karten und Pläne sowie 15.000 Druckwerke. Die Überlieferung geht bis in das Jahr 1224 zurück.
Das Stadtarchiv ist zuständig für die Archivierung der Unterlagen
- der Stadtverwaltung Freiberg,
- des Stadtrates,
- städtischer Einrichtungen und Eigenbetriebe
- sowie – im Falle besonderer Vereinbarungen – für städtische Beteiligungsgesellschaften, Zweckverbände und unter städtischer Aufsicht stehende Stiftungen.
Zudem unterhält das Stadtarchiv verschiedene Sammlungen und übernimmt nach besonderer Vereinbarung auch Unterlagen aus Privatbesitz. Die Führung der Ortschronik der Stadt Freiberg gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Stadtarchivs.
... als Informations- und Dienstleistungseinrichtung
Die Fachdienststelle zu Fragen des städtischen Archivwesens und der Stadtgeschichte erbringt folgende Serviceleistungen:
- Bereitstellung von Archivgut zur Einsichtnahme
- Beratung und Begleitung von Benutzungsvorhaben
- Anfertigung von Reproduktionen
- Beglaubigungen von Kopien aus Archivgut
- Bearbeitung schriftlicher Anfragen
- Erteilung schriftlicher Auskünfte
- Archivführungen nach Vereinbarung, auf Wunsch auch thematisch und in Englisch
- Dokumentenausstellungen
Bestandsübersicht (Auswahl)
Urkunden
- 3100 Stück (1224–1945)
Stadtbücher
- Stadtrechtsbuch (1296–1305)
- Freiberger Bergrecht (14. Jh.)
- Stadtbücher vermischten Inhalts
(1378–1519) - Bürgerbücher (1404–1924)
- Kopiare, Register (1441–1659)
- Bergurteilbücher (1476–1856)
- Vertragsbücher (1520–1739)
- Landtagsprotokolle (1527–1827)
- Erbbereitbücher (1531–1750)
- Steuerbücher (1533–1694)
- Rechnungsbücher (1538–1800)
- Zinsregister (1541–1728)
- Ratssitzungsprotokolle (1553–1944)
- Eidbücher (1611–1831)
- Ratsmatrikel (1615–1762)
Akten des Freiberger Rates (1480–1990)
Einwohner- und Beherbergungsbücher (1752–1911)
Stadtverordnetenversammlung (1831–1990)
Gemeindeverwaltungen eingemeindeter Orte
- Freibergsdorf (1835–1906)
- Friedeburg (1759–1908)
- Halsbach (1799–1970)
- Kleinwaltersdorf (1763–1994)
- Lößnitz (1791–1956)
- Loßnitz (1753–1957)
- Zug/Langenrinne (1839–1994)
Personenstandsunterlagen des Standesamtes Freiberg (ab 1876, gemäß Personenstandsrechtsreformgesetz)
Handschriftensammlung des Freiberger Altertumsvereins (1495–1955)
Karten, Pläne und Risse (1554–Gegenwart)
Archivische Sammlungen
- Zeitungssammlung (ab 1800)
- Gesetzblattsammlung (ab 1813)
- Zeitgeschichtliche Sammlung (ab 1822)
- Fotosammlung (ab 19. Jh.)
- Bildpostkartensammlung (ab 19. Jh.)
- Siegel-, Reklame- und Briefmarkensammlung (19.–20. Jh.)
Rats- und Archivbibliothek (1509–Gegenwart)
Benutzung & Gebühren
Lesesaal im Stadtarchiv Freiberg wegen Umzugsvorbereitung ab 1. Juli geschlossen
Jeder kann Archivgut des Stadtarchivs Freiberg benutzen. Das Benutzungsrecht regelt sich vor allem nach Sächsischem Archivgesetz sowie der Archiv- und Gebührensatzung des Stadtarchivs Freiberg. Aufgrund seines unikalen Charakters ist Archivgut nur im Lesesaal einsehbar. Dieser befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses und verfügt über sieben Arbeitsplätze, einschließlich Mikrofilmlesegerät. Neben fachkundiger Beratung zum Benutzungsvorhaben erhält der Benutzer bei Bedarf Reproduktionen von Dokumenten, auch Beglaubigungen von Kopien aus Archivgut können vorgenommen werden.
Die Gebühren für die Direktbenutzung des Stadtarchivs und schriftliche Auskünfte sind in der Gebührensatzung des Stadtarchivs ausgewiesen.
Archivgeschichte
Das Stadtarchiv Freiberg gilt als eines der interessantesten und schönsten sächsischen Stadtarchive, das trotz großer Stadtbrände im Mittelalter kaum Überlieferungslücken aufweist. Die urkundliche Ersterwähnung des Freiberger Stadtarchivs erfolgte bereits im Jahre 1487. Die älteste Urkunde datiert von 1224. 1632 wurde in der ehemaligen Silberkammer im Rathaus der Einbau des Ratsarchivs vorgenommen.
Für die Akten richtete man 1786 – 1791 auf Betreiben des Oberstadtschreibers Klotzsch die vormaligen Brotbänke im Erdgeschoss des Rathauses als Magazin ein. Klotzsch ordnete sämtliche Archivalien und legte eine Reihe von Findbüchern an.
Durch die Edition der Freiberger Urkunden bis zum Jahre 1485 löste der namhafte sächsische Archivar Hubert Ermisch eine Hinwendung zu Problemen des Stadtarchivs aus, so dass der Stadtrat um 1900 eine umfassende Revision und die Neuanlegung der Repertorien zu den Ratsakten veranlasste.
1940 wurden die Bestände des Ratsarchivs auf Rittergüter und Schlösser der Umgebung ausgelagert, wobei es zu Urkunden- und Stadtbuchverlusten kam. Das Magazin des Stadtarchivs erfuhr von 1987 bis 1992 eine Rekonstruktion. 1996 wurde die umfassende Restaurierung des Ratsarchivs abgeschlossen. Dieses Kleinod verfügt über eine originale Archivinneneinrichtung aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts und kann nach Vereinbarung besichtigt werden.
Stadtarchiv (Sachgebiet)
Obermarkt 24
09599 Freiberg
Tel.: 03731 273 126
E-Mail: stadtarchiv@freiberg.de
Dr. Ines Lorenz
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