Die Autoren der vierbändigen Denkmaltopografie Freibergs Dr. Uwe Richter und Dr. Yves Hoffmann erhalten die Ehrenmedaille der Silberstadt Freiberg. Damit würdigt die Stadt die hochwertigen, detailreichen und deutschlandweit hervorstechenden Publikationen beider Historiker, in welchen diese selbst recherchierte Erkenntnisse von über 500 Einzeldenkmalen der Silberstadt erfasst und zusammengeführt haben. Diese Entscheidung verkündete Oberbürgermeister Sven Krüger zu Beginn der jüngsten Stadtratssitzung am 1. Juni 2023 und machte dadurch die Entscheidung des Stadtrates aus seiner nicht-öffentlichen Sitzung vom 4. Mai öffentlich. Der Stadtrat votierte einstimmig. Die Übergabe der Ehrenmedaillen ist für September geplant.

Die Silberstadt ist aus Sicht der Denkmalpflege von besonderem Wert: Ganze 1200 Einzeldenkmale verteilen sich im Stadtgebiet, wo Gebäude aus acht Jahrhunderten Baukunst zusammentreffen. Umfangreiche Details zu diesen Einzeldenkmalen tragen die promovierten Historiker Dr. Uwe Richter und Dr. Yves Hoffmann seit über zwei Jahrzehnten zusammen. Ihre Publikationen bilden eine Art Nachschlagewerk der historischen Bauwerke Freibergs, in denen interessierte Bürger und Historiker, Architektur- und Kunstliebhaber gleichermaßen die stadtgeschichtliche Entwicklung nachverfolgen können.

Anhand ihrer reich bebilderten und detailreich recherchierten Sammlung an Einzelbeispielen können Forscher und Laien Rückschlüsse zur regionalen Kulturhistorie sowie zur Geschichte und Bedeutung der Silberstadt ziehen. Gleichzeitig werden ihre Forschungen als Grundlage für die weitere Stadtentwicklung verwendet und auch in die Stadtgeschichtsforschung allgemein und sowie die Forschung zur sächsischen Landesgeschichte einbezogen.

„Freiberg ist keine Kulisse, sondern eine lebendige Stadt, die seit acht Jahrhunderten wächst. Wir haben es dem Engagement von Dr. Uwe Richter und Dr. Yves Hoffmann zu verdanken, dass schon Hunderte unserer Einzeldenkmale auf der deutschlandweiten Landkarte für Denkmaltopographie verortet sind und so von dem Reichtum und Glanz der Silberstadt künden.“ begründet Oberbürgermeister Krüger die Entscheidung zur Vergabe der Ehrenmedaille an die beiden promovierten Historiker. Die Silberstadt gehört neben drei weiteren Städten bzw. Stadtteilen in Sachsen (Dresden-Friedrichstadt, Leipzig - Südliche Stadterweiterung und Radebeul) zu den wenigen Städten in Deutschland, die ein umfassendes schriftliches Werk über ihre Kulturdenkmale aufweisen können. Bereits 1978 empfahl die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder eine mehrbändige Schriftenreihe „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland“ anzulegen, in der alle Baudenkmale der Bundesrepublik vollständig dargestellt werden.

Dr. Uwe Richter und Dr. Yves Hoffmann treten in den Werken zur Denkmaltopographie nicht nur als Herausgeber und Autoren auf, sondern konnten auch regionale und überregionale Experten für Beiträge in den Denkmaltopographien gewinnen. Im dem 2020 veröffentlichten 4. Band (Altstadt) der Denkmaltopographie zu Freiberg vervollständigten die beiden Herausgeber zuletzt die Auflistung der Kulturdenkmale Freibergs. Ein abschließender fünfter Band zu Baudenkmalen der Freiberger Vorstadt wird derzeit erarbeitet.
Neben der Denkmaltopografie Freibergs publizieren beide Männer ihr Wissen in Büchern und Aufsätzen, geben es in regionalen sowie überregionalen Vorträgen weiter und stehen dazu im Austausch mit anderen Forschern. Ihre gemeinsamen Publikationen versammeln Wissen aus verschiedenen Fachdisziplinen und werden unter Experten als anspruchsvoll und wissenschaftlich gelobt sowie im Forschungsbereich zitiert.

Übersicht der Publikationen von Dr. Uwe Richter und Dr. Yves Hoffmann
Die Sächsische Bibliografie verzeichnet von Herrn Dr. Uwe Richter 166 Veröffentlichungen (Stand Mai 2023) und von Dr. Yves Hoffmann 126 Veröffentlichungen (Stand Mai 2023) als Autor bzw. Herausgeber. Die beiden Männer publizieren regelmäßig zu lokal- und regionalgeschichtlichen, insbesondere zu baugeschichtlichen Themen in den Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins.
Darüber hinaus haben beide langjährig zahlreiche Beiträge für verschiedene Schriftenreihen, Fachzeitschriften und Publikationsreihen wie beispielsweise für „Ausgrabungen und Funde“, ACA-MONTA, Sächsische Heimatblätter, Erzgebirgische Heimatblätter verfasst.
Mit folgenden umfangreichen Publikationen zur Stadtgeschichte von Freiberg haben sich Dr. Uwe Richter und Dr. Yves Hoffmann besonders um die Stadtgeschichtsschreibung verdient gemacht:

• Hoffmann, Yves; Richter, Uwe: Denkmaltopographie Stadt Freiberg, Bd. IV Altstadt. Hrsg. vom Freiberger Altertumsverein e.V. und vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2020. 638 S.
• Denkmaltopographie der Stadt Freiberg. Hrsg. von Yves Hoffmann und Uwe Richter. 3 Bände. 2002, 2003, 2004.
• Hoffmann, Yves; Richter, Uwe:  Entstehung und Blüte der Stadt Freiberg. Bauliche Entwicklung der Bergstadt vom 12. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Halle : Mitteldeutscher Verlag, 2012. 707 S.

Mit der Ehrenmedaille der Silberstadt gewürdigte Personen seit 2011
Mit der Ehrenmedaille der Stadt Freiberg werden seit 2011 Personen gewürdigt werden, die sich durch besondere Aktivitäten um die Entwicklung der Stadt Freiberg oder das Wohl ihrer Bürger verdient gemacht haben. Bisher ist die Ehrenmedaille sechs Mal verliehen worden:

• 2020 Ehepaar Rommi und Roland Säurich, für ihre Verdienste um die Kulturstätte Tivoli
• 2019 Wolfgang Eger, Chorleiter, für sein jahrzehntelanges Engagement für die Entwicklung und Pflege der Chormusik in Freiberg.
• 2015 Marianne und Dr. Michael Engel, Stifter des Fördervereins „Montanregion Erzgebirge“, für ihr gemeinnütziges und überaus großzügiges selbstloses Handeln zur Stärkung Freibergs als Wissenschafts- und Kulturstandort.
• 2012 Dr. Erika Pohl-Ströher, Naturwissenschaftlerin und Mäzenin, sie für ihr bedeutendes Engagement zugunsten der TU Bergakademie Freiberg.
• 2012 Erika Krüger, Vorstandsvorsitzende der „Dr. Erich Krüger-Stiftung“, für ihr umfassendes Engagement zugunsten der Universitätsstadt Freiberg.
• 2011 Dietrich Wagler, Kirchenmusikdirektor i.R., für sein langjähriges Engagement zugunsten der Förderung der Orgel- und Kirchenmusik.