16.02.2020

Freiberg pflegt partnerschaftliche Beziehungen in alle Welt

Schon lange pflegt die Silberstadt® freundschaftliche Beziehungen mit anderen Städten -mit dem Ziel, sich kulturell und wirtschaftlich auszutauschen. Aktuell pflegt Freiberg acht Städtepartnerschaften und weitere Kooperationen.

Generell haben Städtepartnerschaften durch die aktuellen Europadiskussion eine wachsende Bedeutung. Es gibt rund 20.000 Städtepartnerschaften in Europa. Deutschland und Frankreich haben jeweils mit über 6.000 die meisten Partnerschaften mit europäischen Nachbarländern.

Die globalen Entwicklungen stellen Städte und Kommunen an unterschiedlichen Orten der Welt vor ähnliche Aufgaben. Das besondere Potential der Städtepartnerschaften liegt heute darin, auf der kommunalen Ebene an wichtigen Themen wie Bildung, Kultur oder nachhaltige Entwicklung zu arbeiten. Die Idee zu Städtepartnerschaften entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgehend von der britischen Besatzungsmacht sollten freundschaftliche Beziehungen zwischen deutschen und britischen Städten aufgenommen werden, um die Völkerverständigung zu ermöglichen. Durch die Weltkriege lebten viele mit Ängsten und Vorbehalten. Durch Städtepartnerschaften sollten die Menschen unterschiedlicher Länder und Regionen zusammengeführt werden.

Die weitere Entwicklung zwischen deutschen und französischen Gemeinden hat maßgeblich dazu beigetragen, dass aus zwei tief verfeindeten Völkern Freunde wurden, deren Freundschaft bis heute hält. Dazu kann man auch die Partnerschaft zwischen dem Pariser Vorort Gentilly und Freiberg zählen. Das damalige Zustandekommen im Jahr 1960 ist heute nicht mehr genau nachvollziehbar. Fakt ist, dass die kommunistisch regierte französische Stadt einen Partner im sozialistischen Deutschland suchte. Dass dieses Vorhaben ein Jahr später für rund drei Jahrzehnte zur absoluten Einbahnstraße wurde, war den Be-gründern mit Sicherheit nicht bewusst.

Ähnlich verlief die Begründung der Partnerschaft mit Delft im Jahr 1986. Auch hier war es eher möglich, dass die Freunde aus den Niederlanden Freiberg besuchten, als dass die Freiberger eine ungehinderte Fahrt an die Nordsee antreten konnten. Aber immerhin verfügte Freiberg zum Zeitpunkt der Friedlichen Revolution schon über zwei internationale Partnerschaften.

Und dann kam die Deutsche Wiedervereinigung und Partnerschaften waren zentralpolitisch erwünscht, um die Reformen in den Ostländern voranzubringen. Darmstadt folgte diesem Ruf nach Partnerschaftsverträgen mit ostdeutschen Städten. Letztlich ging es aber auch darum, dass der westdeutsche Partner strukturell und teilweise auch finanziell in der Lage war, im Osten zu helfen. Und so geschah es dann auch, dass der Darmstädter Magistrat Freiberg nicht nur bei der Verwaltungsreform, sondern auch mit logistischen und finanziellen Mitteln half.

Clausthal-Zellerfeld, ebenfalls eine Berg- und Universitätsstadt in Niedersachsen, kam dann 1995 dazu, als der Stadtrat weiteren Partnerschaften zustimmte.

Wichtig ist Freiberg auch die Beziehung zu Ness Ziona in Israel. Ausgangspunkt dafür war die Gründung von FCM. Auch war es ein Wille des in Chemnitz geborenen Investors, Städtepartnerschaften zwischen beiden Ländern zu unterstützen. Die Wahl fiel auf Ness Ziona, einer Stadt die 40 Kilometer südöstlich von Tel Aviv liegt. 1996 wurde die entsprechende Urkunde unterzeichnet.

Die Partnerschaft mit Walbrzych in Polen wurde vom Bund der Vertriebenen aktiviert, denn einige Freiberger mussten ihre Heimat in Schlesien nach 1945 verlassen. Dass diese Anfangsaktivitäten in der polnischen Stadt nicht gleich auf offene Ohren stießen, hat niemanden verwundert. Heute zählt diese Städ-tepartnerschaft, die 1999 beurkundet wurde, zu den aktivsten unter den acht Städten.

Pribram wird auch „Freiberg in Böhmen“ genannt. Mit dieser Stadt in Tschechien existiert seit 1999 eine Partnerschaft, welche auf der gemeinsamen Bergbaubeschichte beruht.

Fehlt noch die Kulturpartnerschaft mit Amberg. Bei dieser Partnerschaft hat man sich seit der Gründung 1998 auf die Kultur fokussiert, wobei aber auch sportliche Aktivitäten gepflegt werden.

Über die beurkundeten Städtepartnerschaften hinaus gibt es auch seit dem vergangenen Jahr gemeinsame Aktivitäten mit den Silberstädten Schoonhoven in den Niederlanden und Schwaz in Österreich.

Städtepartnerschaften müssen belebt und gepflegt werden. Diese Partnerschaften bieten vielfältige Kontakte und Begegnungsmöglichkeiten. Der gegenseitige Austausch, die gemeinsame Erfahrung, das Vertrauen und die Netzwerke stärken unsere Stadt im Umgang mit den täglichen Herausforderungen.

 


Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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