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Kooperation mit Staatlichen Kunstsammlungen Dresden geschlossen
Ein langfristig angelegter Kooperationsvertrag zwischen den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Stadt Freiberg legt den Grundstein für eine intensive Zusammenarbeit an kulturhistorischen und -touristischen Projekten in Freiberg und der Region. In einem ersten Vorhaben soll gemeinsam mit der Kirchgemeinde überlegt werden, wie die kurfürstliche Grablege im Freiberger Dom stärker zugänglich gemacht werden kann.
Die Stadt Freiberg und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) möchten künftig gemeinsam an kulturhistorischen und -touristischen Projekten arbeiten. Diese sollen u. a. die Strahlkraft der Universitätsstadt erweitern und ihre Bedeutung für die sächsische Geschichte verdeutlichen. Die Basis dieser Zusammenarbeit bildet ein dauerhafter Kooperationsvertrag, zu dessen Unterzeichnung die Generaldirektorin der SKD, Prof. Dr. Marion Ackermann gemeinsam mit Prof. Dr. Dirk Syndram, dem Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer der SKD heute die Universitätsstadt besucht hat.
Angeregt hat die Kooperation Prof. Dr. Syndram, der gleichfalls Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg ist. Anliegen seiner Initiative ist der regelmäßige und gegenseitige Austausch in wissenschaftlicher, kultureller, verwaltungstechnischer oder anderer fachlicher Hinsicht.
Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger sieht großes Potential in der Zusammenarbeit. „Es freut mich sehr, dass der bisherige fachliche Austausch zwischen den SKD und der Stadt Freiberg jetzt besiegelt und erweitert wird. Erste gedankliche Anknüpfungspunkte gibt es im Zusammenhang mit der Kurfürstlichen Grablege und des Hohen Chors im Freiberger Dom St. Marien. Wir möchten diese gern touristisch stärker zugänglich machen. Um derartige visionäre Projekte umsetzen zu können, benötigt es einen gut aufgestellten Verbund. Mit der Kirchgemeinde Dom St. Marien, der Universitätsstadt Freiberg und Unterstützung durch die SKD ist dies nun gegeben.“
In Fachkreisen wird die Kapelle beschrieben als ein Gesamtkunstwerk, das seinesgleichen suche: Sie stelle ein Ensemble dar, das sich nur mit zwei anderen zuvor bzw. gleichzeitig ausgeführten Fürstengräbern vergleichen ließe - mit der Hofkirche in Innsbruck und dem spanischen Escorial. Die kurfürstliche Grablege ist Eigentum des Freistaates Sachsen.
Der Freistaat Sachsen, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK), vertreten durch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), ist seit Jahrzehnten Partner des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg u. a. im Rahmen von Leihgaben für Sonderausstellungen. Eine besonders eindrucksvolle Zusammenarbeit erfolgte 2019 bei der Rückkehr des Mars von Giambologna nach Sachsen und seiner erstmaligen Präsentation in Freiberg - ein Glücksfall für Kulturinteressierte und die Stadt Freiberg. Ihre Bedeutung ist damals bundesweit vielen erstmals bewusst geworden.
Im Juli 2018 wurden Mitarbeiter der SKD auf die Versteigerung der Bronzestatuette aufmerksam. 1587 als persönliches Geschenk von Giambologna an Christian I., Kurfürst von Sachsen, befand sich die Kleinbronze einst in der Skulpturensammlung Dresden und wurde im Rahmen der Fürstenabfindung 1924 abgegeben und gelangte von da in den Kunsthandel. Wo sie letztendlich in den 1980er-Jahren in den Besitz der Bayer AG übergegangen war. Kunst- und kulturhistorisch sowie sammlungsgeschichtlich ist dies ein Stück von einzigartiger Bedeutung. Nach intensiven Verhandlungen, in welche sich auch die Staatsregierung eingebracht hat, kam der Mars von Giambologna nach Sachsen zurück.