Neuigkeiten
Freiberg startet Fachkräfteoffensive für Ukrainer
Stadt vermittelt zwischen Arbeitssuchenden, Unternehmen und Sprachschulen
Arbeit und Sprache sind zwei wichtige Säulen der Integration. Noch in diesem Monat startet die Stadt Freiberg eine Fachkräfteoffensive für ukrainische Flüchtlinge. Dabei wird sie die Schnittstelle bilden und ukrainischen Flüchtlingen bei der Suche nach einer Arbeit helfen und ortsansässigen Unternehmen Sprachkurse vermitteln. „Zu allererst ist es wichtig, die Menschen in Arbeit zu bringen. Das ist die Basis, um dann die Sprache in berufsbegleitenden Kursen zu vermitteln", sagt Oberbürgermeister Sven Krüger. "Auf diese Weise können wir eine zügige Integration erreichen."
Zum einen kümmert sich die Stadt darum, dass Stellengesuche von Unternehmen an die richtige Adresse kommen. Integrationskoordinatorin Margaret Triebler gibt die Stellengesuche weiter und versorgt das ukrainische Netzwerk über Kontaktpersonen mit Informationen. Zum anderen verfügt die Stadt über Kontakte zu verschiedenen Sprachschulen, um niederschwellige Sprachkurse in Unternehmen anbieten zu können, mit dem Ziel, die Sprache begleitend zur Arbeit zu lernen. Interessierte Unternehmen können sich bei Bedarf direkt an die Stadt wenden. Die Sprachkurse sollen direkt und individuell in den Unternehmen stattfinden.
Oftmals ist das Sprachniveau B1 oder B2 ein entscheidendes Einstellungskriterium. Da zertifizierte Sprachkurse oftmals ausgebucht und mit längeren Wartezeiten verbunden sind, verlangsamt sich damit auch die Integration auf dem Arbeitsmarkt. Oberbürgermeister Sven Krüger appelliert daher an die Unternehmen und fordert sie zum Umdenken auf.
Die Einwohnerzahl von Freiberg beträgt 41.505 (Stand: 31.12.2023), unter ihnen 1.042 Flüchtlinge aus der Ukraine. Ihre Zahl ist mit Kriegsbeginn im Februar 2022 kontinuierlich gestiegen. Bislang haben nur wenige ukrainische Flüchtlinge eine Arbeit aufgenommen. Damit dies möglich ist, hat die Stadt schnellstmöglich Hort-, Schul- und Kitaplätze geschaffen. Ein Beispiel für gelungene Integration ist die Seniorenheime Freiberg gGmbH mit etwa 400 Mitarbeitern, davon rund 40 aus mehr als 20 Nationen.
"Der Fach- aber auch Hilfskräftemangel ist insbesondere im Gesundheitssektor allgegenwärtig. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Seniorenheime Freiberg gGmbH schon seit vielen Jahren erfolgreich auf ausländische Arbeitskräfte", informiert Iris Andrä,Prokuristin der Seniorenheime Freiberg gGmbH. So sei in den letzten Jahren 15 jungen Menschen aus dem Ausland die Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/-mann in Deutschland ermöglicht worden. "Gemeinsam mit den inländischen Auszubildenden werden sie in ihrer Berufsausbildung von erfahrenen und geschulten Mentoren mit großem Engagement unterstützt. Zudem konnten zahlreiche ausländische Personen, welche bereits in Deutschland leben, in Arbeit gebracht werden."