29.01.2013

Freiberg trauert um Wegbereiter des modernen Halbleiterstandortes

Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Freiberg und der TU Bergakademie Freibergs Ehrenbürger Dr. Dr. h. c. Werner Freiesleben gestorben

Der Chemiker und einer der Retter des Freiberger Mikroelektronik-Standortes, Freibergs Ehrenbürger Dr. Dr. h. c. Werner Freiesleben ist tot. Er starb am 25. Januar im Alter von 83 Jahren in seinem Heimatort Pullach im Isartal.

Der geborene Augsburger spielte eine wesentliche Rolle bei der Privatisierung des ehemaligen VEB Spurenmetalle in drei erfolgreiche, selbstständige Unternehmen. Dass 2007 „50 Jahre Halbleiterstandort“ in der Universitätsstadt gefeiert werden konnte, ist seinem großen persönlichen Einsatz zu verdanken. Dr. Freiesleben hat Freibergs wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig beflügelt.

Seit 1994 wurden durch die drei neu gegründeten Unternehmen insgesamt mehr als 1,5 Milliarden Euro investiert und damit tausende Arbeitsplätze geschaffen.

Oberbürgermeister Bernd-Erwin Schramm würdigt den Verstorbenen: “Er war ein Glücksfall für unsere Stadt, als Visionär der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort."

Dr. Freiesleben hat die wichtige Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft nicht nur erkannt, sondern stets vorangetrieben. In Erinnerung der Verdienste von Dr. Werner Freiesleben für die Sicherung und den Ausbau des Halbleiterstandortes Freiberg wird seit 2012 der nach ihm benannte Preis an einen Studierenden der Fakultät für Chemie und Physik oder der Fakultät für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie an der TU Bergakademie für hervorragende Leistungen im Studium und hohes gesellschaftliches Engagement verliehen. Diese Auszeichnung soll die Verbindung zwischen der Bergakademie und der lokalen Halbleiterindustrie weiter stärken.

„Dr. Werner Freiesleben war eine Persönlichkeit, die sich in aller erster Linie dafür eingesetzt hat, den Menschen in den Bereichen Perspektiven zu geben, in denen ihre Stärken liegen. Durch ihn wurde der Halbleiterstandort Freiberg zu neuer Blüte geführt“, lobt Prof. Bernd Meyer, Rektor der TU Bergakademie Freiberg, die Verdienste des Verstorbenen, dem die Ressourcenuniversität 1996 den Ehrendoktortitel verliehen hat.

Nach Abschluss seines Studiums der Chemie und der physikalischen Chemie in München und Basel sowie seiner 30-jährigen beruflichen Laufbahn bei der Wacker-Chemie, wurde Freiesleben 1988 Direktor des Europäischen Verbandes der Vinyl-Hersteller in Brüssel. 1993 folgte er dem Aufruf von Freiberg, wo er bis 1996 Sprecher der Geschäftsleitung der Freiberger Elektronik-Werkstoffe GmbH war. Der Freiberger Compound Materials (FCM) hielt er bis ins Hohe Alter die Treue. Hier wurde er erst im vergangenen Jahr feierlich aus dem Aufsichtsrat verabschiedet.

Vielfach wurde Dr. Werner Freiesleben für sein Wirken ausgezeichnet, u.a. 1984 mit dem Bundesverdienstkreuz.

Freiesleben war historisch mit Freiberg verbunden, denn der Name der Familie ist seit dem 17. Jahrhundert eng mit dem hiesigen Montanwesen verflochten. Bis zu seinem Tod hat er die Kontakte zur Stadt gepflegt und gelebt. So hat er im Imagefilm der Stadt mitgewirkt, die er zuletzt zum Tag der Sachsen im September 2012 besuchte.

Freiberg trauert um einen wichtigen Wegbereiter des modernen Halbleiterstandortes: Freibergs Ehrenbürger Dr. Dr. h. c. Werner Freiesleben.

 


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