28.02.2019

Freiberger Stadtwald: Wirtschaftsplan beschlossen

Schäden durch Stürme „Friederike“ und „Herwart“ noch längst nicht beseitigt - Weiter absolutes Wegegebot im Stadtwald

Die Stürme „Herwart“ und „Friederike“ haben arge Spuren der Zerstörung im Freiberger Stadtwald hinterlassen. Auch wenn sie bereits im Herbst 2017 und Frühjahr vergangenen Jahres durchs Land tobten, so sind die Schäden noch längst nicht beseitigt. Und das, obwohl bereits im vergangenen Frühjahr mit dem Aufbereiten des Sturmholzes begonnen worden ist.

Ausgewirkt haben sich diese Naturereignisse aber nicht nur aufs Waldbild, sondern auch auf den Wirtschaftsplan 2019, den die Stadträte auf ihrer jüngsten Zusammenkunft (7. Februar) einstimmig beschlossen haben.
Er gibt Auskunft über geplante Einnahmen und Ausgaben zur Bewirtschaftung des Stadtwaldes Freiberg, zu dem der Rats- und Hospitalwald ebenso gehören wie der Niederfreiwald rund um den Erzengler sowie Waldbereiche im Gimmlitztal.

Der Planansatz des Wirtschaftsplans musste deutlich angepasst werden – sowohl bei den notwendigen Aufwendungen wie auch bei den Einnahmen. Denn es musste in den vergangenen Monaten „im Schnitt die drei- bis vierfache Menge an Holz aus dem Wald geholt werden als es ursprünglich geplant war“, weiß Andreas Böhnstedt, Leiter des Hochbau- und Liegenschaftsamtes, der u. a. für die Bewirtschaftung des Stadtwaldes verantwortlich ist. Geändert hat sich damit aber auch der Holzertrag. Durch das Überangebot auf dem Holzmarkt sind die Holz­preise stark gesunken. Allein durch die anfallende Holzmenge gleichen sich Einnahmen und Ausgaben in etwa an: Der aktuelle Wirtschaftsplan weist rund 180.000 Euro als geplante Aufwendungen aus, rund 195.000 Euro aus Ertrag.

Beauftragt mit der Revierleitung des Stadtwaldes hat die Stadtverwaltung den Staats­betrieb Sachsenforst (Revierleiter Peter Dalke). Im Frühjahr 2018 ist zunächst im Brand-Erbisdorfer Bereich begonnen worden, die Sturmschäden zu beseitigen. „Das ist viel aufwendiger als eine geplante Holzentnahme in einem nicht geschädigten Wald“, erklärt Böhnstedt. Denn der Sturm habe im Wald die Bäume nicht flächig zerstört, sondern durch Verwirbelungen an vielen verschiede­nen Stellen für Schaden gesorgt. „So dauern die Arbeiten viel länger und sind dadurch auch teurer.“ Ast-, Stamm- und Kronenbrüche, verursacht durch die hohen Schnee- und Eislasten Anfang dieses Jahres, haben nun nochmal einen draufgesetzt und die Arbeiten weiter verzögert. Derzeit ist der Harvester im Bereich des Waldbades Freiberg im Einsatz. „Wir können die Schäden nur nacheinander beseitigen, für gleichzeitige Einsätze dieser Art fehlt schlichtweg die Technik“, begründet Böhnstedt. „Wir sind froh, dass wir mit der Firma Waldwirtschaft Mühl fachkompetente und einsatzbereite Holzerntespezialisten binden konnten, sonst würden sich die Arbeiten noch viel länger hinziehen.“ Harvester sind Holzernte-Maschinen, die die Bäume fixieren, sie fällen sowie die Stämme entasten und für den Abtransport zuschneiden und ablegen können.
Doch auch wenn beständig versucht wird, die Sicherheit im Stadtwald zu gewährleisten bzw. wieder herzustellen, besteht dort noch immer absolutes Wegegebot. „Wir raten weiterhin davon ab, in die Wälder zu gehen. Nicht nur, dass noch nicht alle Sturmschäden beseitigt werden konnten, auch neue Schneebrüche sind gefährlich“, warnt Böhnstedt. Erhöhte Aufmerksamkeit wird daher auch für den Besuch öffentlicher Park- und Grünanlagen angeraten.

Doch nicht genug, dass Sturm und Schnee den Wäldern zusetzen und für Gefahren sorgen, jetzt kommt auch noch massiv der flächige Borkenkäferbefall hinzu. Dieser ist auf die extreme Trockenheit (April bis Oktober 2018 fast keine Niederschläge) zurückzuführen und hat größer Ausmaße als angenommen. Auch hier muss schnell gehandelt werden. Die Käfernester bzw. befallene Bäume müssen aus dem Wald entfernt werden. Diese Arbeiten (Einschlag, Entseuchung) laufen parallel zur Sturmholzbeseitigung. Sie sollen möglichst bis Ende dieses Monats - vor der Schwärmzeit der Käfer - beendet sein und das Kalamitätsholzes abgefahren.

Durch den zwingenden Einsatz von Großtechnik im Stadtwald wird es unweigerlich auch zu Folgeschäden am Wegnetz kommen. „Wir bitten alle Waldbesucher um Verständnis, dass die Instandsetzung nur nach und nach erfolgen kann. Forstwirtschaft und Erholung in Ausgleich zu bringen, ist auch weiterhin das Ziel der Stadt Freiberg.“

 


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