27.10.2023

Hier ist nichts für die Tonne. In Freiberg wird Recycling groß geschrieben.

Wirtschaftsminister Martin Dulig zu Gast bei Unternehmen der Kreislaufwirtschaft.

»Nachhaltig denken vom Anfang bis zum Ende – Sachsen schließt den Kreis für Zukunftstechnologien« war das Motto des Thementages Recycling/Kreislaufwirtschaft am 25.10.2023.


Vom Handy/Tablet, über Medikamente, PV-Module bis zur Blei-/Lithiumbatterie – überall in unserer Lebenswelt stecken Rohstoffe. Die Menge und Vielfalt der nachgefragten Ressourcen nehmen zu, gerade für die erneuerbare Energieversorgung, Elektromobilität, Kommunikation und andere Zukunftstechnologien. Die energetische Verwertung & sichere Beseitigung, vor allem aber das Recycling und die Rohstoffrückgewinnung aus Abfällen sind maßgeblich für eine moderne Kreislaufwirtschaft.  Gerade in Zeiten des enormen Rohstoffbedarfs, der Abhängigkeit von Drittstaaten und gestörten Lieferketten liegt der Fokus auf geschlossene Stoffkreisläufe, damit Abfälle der Wirtschaft wieder als Sekundärrohstoffe zur Verfügung gestellt werden.


Freiberger Unternehmen sind von Tradition aus führend im Recycling von Abfällen & Reststoffen. Mit neuester Forschung & Entwicklung sowie innovativen Verfahren sind diese wichtige Partner und Rohstofflieferanten u.a. für die Automobil-, Pharma/Chemische- und Halbleiterindustrie in Deutschland.

FNE Entsorgungsdienste Freiberg GmbH hat ihren Ursprung in der 1949 gegründeten NE-Forschungseinrichtung in Freiberg mit Schwerpunkt: Aufbereitung Technologiemetalle und Sondermetalle.
Heute bietet die Firma verschiedene Lösungen für die Rückführung von Wertstoffen in den Wirtschaftskreislauf an. Weitere Schwerpunkte sind die Edelmetallrückgewinnung und Chemikalienentsorgung. Im Bereich Aufbereitung arbeitet das Unternehmen mit hydrometallurgischen, thermischen und physikalischen Behandlungsanlagen sowie begleitender Analytik. FNE erreicht aktuell mehr als 99% Reinheit bei zurückgewonnenen Edelmetallen. Durch Investitionen in neue Aufbereitungsverfahren und -anlagen konnte seit März 2023 das erste Freiberger Gallium aus Reststoffen wiedergewonnen werden. Das Ziel sind 1,5 bis 2 Tonnen im Jahr. Eine Kooperation mit Halbleiterunternehmen wie Freiberger Compound Materials GmbH besteht dazu bereits.

Die Firma LuxChemtech GmbH, erst seit 2019 am Markt tätig, be- und verarbeitet vor allem Silicium. Hightech-Produkte, wie Siliciumsubstrate für die Mikroelektronik, optische Anwendungen oder Sputtertargets werden in den eigenen Schmelz- und Trennanlagen hergestellt. Dabei können eigene aber auch andere entsprechende Abfälle fast vollständig recycelt werden. So wurde im Beisein von Staatsminister Martin Dulig eine neue Anlage zur Aufbereitung von Resten aus der PV-Produktion wie Glas, Folien, Aluminium und Zellbruch in Betrieb genommen und eine Kooperationsvereinbarung mit Meyer Burger offiziell verkündet. Weitere Investitionen in eine Glastrennanlage, die Scheiben von alten PV-Modulen in den 2nd-Live-Zyklus überführen, sind in 2024 geplant.

Auch die Firma Ecobat Resources Freiberg GmbH hat seit 2007 bis dato ca. 10 Mio. € in neueste Technologien und Recyclinganlagen am Standort Freiberg investiert. Ecobat ist der größte Hersteller von Weichblei und maßgeschneiderten Bleilegierungen, die in Energiespeicherlösungen und anderen Anwendungen eingesetzt werden. Bereits seit dem 14. Jahrhundert wird traditionell im Industriegebiet Muldenhütten Blei verhüttet. Weiterer Schwerpunkt ist die Rückgewinnung von Polypropylen und anderen Kunststoffen, die bei der Entwicklung von hochwertigen Polymerlösungen eingesetzt werden. Das Unternehmen ist führend in der Aufbereitung & Recycling von Blei-Säure-Batterien und bietet die komplette Wertschöpfungskette für den Automotive-Bereich an.

Zudem sind die TU Bergakademie Freiberg und das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) sowie Unternehmen in Freiberg & Umgebung auf dem Gebiet der Recycling- und Kreislaufwirtschaft führend:
Becker Umweltdienste GmbH, Befesa Zinc Freiberg GmbH, BRF Baustoff-Recycling Freiberg GmbH, Fenix Metals Sp. z o.o., REMONDIS Industrie Service GmbH & Co. KG, Saxonia Standortentwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Scholz Recycling GmbH u.v.m.


Die Interessen der Branche vertritt der Freiberger Interessengemeinschaft der Recycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. (FIRE), der sich als wichtiger Partner in der Gestaltung von ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen der Recyclingwirtschaft versteht und Bindeglied zwischen Trägern öffentlicher Belange und der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft ist.

 


Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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