23.05.2024 | Pressemitteilung

Jugendschutz: Stadt setzt auf Prävention

ASSKomm-Arbeitsgruppe: Zusammenarbeit mit Schulen gegen Missbrauch von Nikotin, Alkohol und Drogen

Wegschauen hilft nicht. Auch in Freiberg bereiten Rauchen, Alkohol und Drogen an Schulen Probleme. Massiv hat das die Arbeitsgruppe Kinder und Jugend des Kommunalpräventiven Rates der Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) in Gesprächen mit Schul-Direktoren und Schul-Sozialarbeitern aller Oberschulen und Gymnasien immer wieder gehört. Gemeinsam wollen sie nun verstärkt präventiv tätig werden.

Konkret heißt das: Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Polizei werden ab sofort an Schwerpunkten immer wieder und immer öfter anzutreffen sein.
„Dieses Vorgehen war vor allem ein ganz großer Wunsch der Schulen“, erklärt Ordnungsamtsleiterin Jana Lützner. „Wir wollen und müssen immer wieder aufklären über gesundheitliche Schäden und Sucht, aber auch über die Folgen für die persönliche Zukunft – unabhängig von bzw neben der Gesundheit.“ Denn das sei vielen Jugendlichen oft nicht deutlich klar, sie gingen viel zu oft davon aus „sie seien zu jung fürs Strafgesetz“.

„Kontrollen im Jugendschutz“ heißt die Maßnahme der Arbeitsgruppe nüchtern, zu der neben Mitarbeitern des Ordnungsamtes und der Polizei auch Verantwortliche des Amtes für Bildung, Jugend und Soziales der Stadtverwaltung Freiberg sowie der Freiberger Schulen gehören. Dabei wird sie alles andere als das. Die ausgebildeten Mitglieder der Arbeitsgruppe werden vorwiegend in Schulen, auf Schulhöfen und Schulwegen unterwegs sein, aber auch auf Spielplätzen, in Grünanlagen und an bekannten Treffpunkten. „Aktiv sind wir nicht nur während Schulzeit – auch in den Ferien, denn die Probleme machen keine Pause.“

Pause machen auch die Lehrer nicht: „Die Schulen sind sehr aktiv, viele Lehrkräfte machen in den Sommerferien eine Ausbildung, in der sie u.a. lernen, wie zu erkennen ist, dass jemand frisch Drogen konsumiert hat oder was konkrete Sucht-Anzeichen sind.
Wichtig sei, immer wieder mit den Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, immer wieder aufzuklären. Das sei auch jetzt mit dem legalisierten Cannabisbesitz erneut besonders wichtig. Denn es mache es unter Umständen leichter, an Drogen zu kommen.

„Die Schule ist ein besonders geschützter Raum, und wir wollen, dass sie das bleibt“, betont die Ordnungsamtschefin. „Hier sollen und dürfen Drogen keine Rolle spielen.“ Dass heute schon Vaps sogar im Unterricht heimlich geraucht werden, sollte bald wieder der Vergangenheit angehören. „Wir alle zusammen müssen immer wieder zeigen, dass weder Leistungsdruck noch Liebeskummer Gründe für Drogen oder Alkohol sind, und ganz bestimmt kein Ausweg.“

Lützner weiß, dass es ein langer Weg werden wird, auf dem es sicher nicht nur vorwärts geht. Dennoch geht sie mit ihren Mitstreitern das Projekt optimistisch an: „Denn unsere ersten Erfahrungen waren positiv und von Respekt geprägt.“

Der Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) ist die Stadt Freiberg beigetreten, um das Sicherheitsgefühl aller Freiberger zu stärken. Dafür war bereits im November 2022 eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Freiberg, dem Landespräventionsrat Sachsen und der Polizeidirektion Chemnitz, vertreten durch das Polizeirevier Freiberg, geschlossen worden. Ein weiterer wichtiger Baustein ist im März hinzugekommen hinzu gekommen: Der Kommunale Präventionsrat (KPR) ist offiziell gegründet worden. Er dient als Netzwerkstelle zwischen Stadtverwaltung, Polizei und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Eine der ersten ASSKomm-Aktionen in Freiberg war das Graffiti-Projekt, mit dem u.a. verschiedene Trafostationen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen sowie dem Graffitikünstler Nico Roth gestaltet worden sind. „Das ist ebenfalls eine präventive Maßnahme. Wir wollen damit beispielsweise erreichen, dass Graffiti an legalen Orten als Kunst und nicht als Schmiererei an Hauswänden gestaltet wird."

Der Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) sind bislang 56 Städte und Gemeinden beigetreten. Sie tauschen sich auf regelmäßigen Treffen miteinander aus. Zum jüngsten ASSKomm-Treffen im April hat Freibergs Ordnungsamtsleiterin zum Gemeindevollzugsdienst referiert.
 

 


Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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