01.07.2019

Kleiderwette: OB verliert gegen Freiberger

Aktionswoche „Freiberg FAIRkleidet: Freiberger setzten gewichtiges Zeichen für faire Kleidung

Die Freiberger warfen am Samstag alles für Kleidung aus fairem Handel in die Waagschale. Über 117 Kilogramm Textilien mit fairem Siegel brachten die Freiberger bei der ersten fairen Kleiderwette am Samstag auf den Schlossplatz. Damit überboten sie das Körpergewicht des Oberbürgermeisters deutlich. „Hiermit erkläre ich mich als besiegt“, verkündete Sven Krüger am Ende des Aktionstages.

Im Vorfeld hatte der OB gewettet, dass die Freiberger sein Gewicht nicht mit Kleidung aus fairem Handel aufwiegen können. Als fairer Verlierer zahlt er nun seine Wettschulden. Für jedes gewogene Kilo fairer Kleidung spendet er einen Euro an die Schülerfirma Namasté Nepal für ihr Nähprojekt „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Gati (Nepal).
Der OB legt sogar noch etwas drauf, so dass sich die Initiative über 125 Euro freuen darf. „Die originelle Wette zeigt, dass es doch viele Menschen gibt, denen faire Arbeitsbedingungen bei der Kleidung nicht egal sind“, freut er sich am Ende über den Erfolg der Aktion der Steuerungsgruppe „Fair Trade Town Freiberg“ und des ver.di-Ortsvereins Freiberg.

„Mit diesem Erfolg haben wir nicht gerechnet“, freut sich Mitorganisator Christian Möls. „Wir müssen uns bei den vielen Freibergern bedanken, die ihre Kleiderschränke durchsucht und uns den ganzen Tag faire Textilien vorbeigebracht haben.“ Über 70 Bürger legten ihre Kleider am Samstag ab 10 Uhr auf die Waage. Vorher wurden alle mitgebrachten Sachen wie T-Shirts, Jeans, Jacken oder Kleider genau geprüft. Nur wenn der Hersteller nachweisen kann, dass bei der Herstellung die Arbeiterinnen und Arbeiter existenzsichernde Löhne erhalten, wurden die Textilien für die Wette zugelassen. Viele Markenprodukte erfüllten dieses Kriterium nicht und kamen nicht auf die Waage.

Um kurz vor 12 Uhr wurde ein besonders großes Gewicht für den fairen Handel in die Waagschale geworfen. Andreas Gäbler brachte in Koffern und Taschen über 11 Kilogramm Kleidung vorbei - alles aus fairem Handel. „Die erste Hose aus fairem Handel habe ich 2011 gekauft“, erinnert sich der wissenschaftliche Mitarbeiter der TU Freiberg. Seitdem meidet er konsequent Billigkleidung, die unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. So kam über die Jahre die große Menge zusammen. „Ich kaufe nur Kleidung aus fairem Handel und aus Second-Hand-Läden. Mit diesem Mix gebe ich nicht mehr für Kleidung aus als wenn ich Standard-Sachen kaufen würde. Und ich habe bessere Qualität“, ist der 29-Jährige überzeugt.

Die faire Kleiderwette ist Teil der Aktionswoche „Freiberg FAIRkleidet“, mit der die Freiberger Fairtrade-Town Steuerungsgruppe den Blick lenkt auf die Textilindustrie und die Bedingungen, unter denen Menschen weltweit Billigkleidung für uns produzieren. Die Kleiderschrank-Ausstellung „Tuchfühlung - vom Reinwaschen und Schönfärben“ bringt im Rathausfoyer Licht ins Dunkel der Etiketten und Aufnäher und macht auch die Menschen dahinter sichtbar. Sie ist kostenfrei bis 8. Juli zu besichtigen.
Zum Nachdenken anregen soll auch die Filmpräsentation „The True Cost“ am Mittwoch, 3. Juli, um 18 Uhr im Kinopolis Freiberg: Seit Jahrzehnten wird Kleidung immer billiger. Den Preis dafür bezahlen die Menschen, die die Kleidung produzieren, und die Umwelt. Gefilmt in Ländern auf der ganzen Welt, im Scheinwerferlicht der Catwalks und in den ärmsten Slums, zeigt die Dokumentation die Abgründe hinter der schillernden Kulisse der Modeindustrie. Tickets kosten 6,50 Euro.

 


Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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