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Laudatio für den Bürgerpreisträger 2008 - Hans-Werner Thümmrich
„Weitergeben ist sein Ansinnen“
zum Filmporträt
Wenn ein Mensch, 1932 in Freiberg geboren, als Bürger unserer schönen altehrwürdigen Bergstadt eine Bodenständigkeit lebt, wenn er mit seiner geistigen und körperlichen Agilität immer schon mehr als sein obligates Tagwerk verrichtet, wenn er vielerlei musische Passionen und Professionen in sich trägt, sie lebt und: andere teilhaben lässt, über all die Jahre weitergibt von dem, was auch andere in ihrem Tun beflügeln kann, dann mag er für einige verdächtig erscheinen, für andere passt er einfach in kein vorgefertigtes Muster, aber für wahrnehmungssensible wird er würdig erscheinen, in besonderer Weise geehrt zu werden.
Er tat das, was wir von ihm wissen und kennen, nicht zum Selbstzweck, nicht um vordergründig sein Ego zu befriedigen. Es ist immer sein Ansinnen, weiterzugeben.
Wir würdigen Hans-Werner Thümmrich für all sein Wirken, besonders auf geistig-kulturellem Gebiet für die Menschen in der Stadt Freiberg und der Umgebung, ja auch sachsenweit ausstrahlend.
Natürlich hat er sich Filme der Ufa, der DEFA etc. mit tiefer Empfindsamkeit angeschaut,
und tut´s noch heute, dazugehöriges Material (Autogramme, Programmhefte, Filmkritiken, Filmmusiken...) gesammelt und sich daran erfreut.
Aber: Er hat´s nicht für sich behalten. Er hat weitergegeben, kenntnisreich, enthusiastisch in Vorträgen, Ausstellungen, unterhaltsamen Veranstaltungen, (Lied „Irgendwo in der Welt ….)
So gestaltete er 15 Jahre lang von 1969 – 1984 in der Filmbühne Stadtpark regelmäßig eine Ausstellungsvitrine mit Dokumenten aus seinen Sammlungen. Weitere Ausstellungen wären zu nennen im Stadt- + Bergbaumuseum,in der Theatergalerie; Letzthin eine Dokumentation über Romy Schneider im Kinopolis.
Natürlich hat sich Hans-Werner Thümmrich Kenntnisse und Fähigkeiten angeeignet in Sachen Interpretation, Chansongesang, Rezitation, Moderation, Pointierung, Dramaturgie, Regie und nicht zuletzt als Textautor.
Aber auch das tat er, um es weiterzugeben an zahlreiche Talente, die er entdeckte, förderte, ausbildete, auf die „Bretter“ brachte.
Da möchte ich u.a. erwähnen: das Lehrerkabarett „Die Anspitzer“, Jugend- und Kinderkabarettgruppen, die Lyrik-Gruppe Freiberg, eine ganze Reihe von Moderatoren, (Programmsprechern und Discothekern) und im Besonderen nun zu nennen die Freiberger Märchenbühne.
Vor wenigen Wochen konnte Hans-Werner Thümmrich mit seinen Mitstreitern das 20-jährige Jubiläum feiern.
Allen Mitgliedern des Ensembles hier nochmals unser aller Glückwunsch.
Aus seiner Feder stammen 17 Spielbücher Grimmscher Märchen, unverfälscht, doch mit Satire gewürzt. Unter seiner Leitung wurden sie inszeniert und erfolgreich aufgeführt.
Da braucht es umsetzbare Inspiration, Beharrlichkeit, Geduld, Durchsetzungskraft …
Das sind 20 Jahre ehrenamtliches, aufopferungsvolles Wirken.
Beständig hat er Kontakte geknüpft zu zahlreichen Veranstaltern, um Aufführungstermine zu organisieren. Er tut es, um Spielfreude sichtbar werden zu lassen und den Kindern, aber auch allen Generationen Freude zu vermitteln.
Ehre wurde ihm zu Recht zuteil 2006 durch die Verleihung des Mittelsächsischen Kulturpreises.
Geehrt wird Hans-Werner Thümmrich heute für „seine jahrzehntelange, ehrenamtliche Arbeit als Leiter und Organisator der Freiberger Märchenbühne“, für „seine“ Grimmschen Märchen,
aber ich möchte anfügen, auch für sein kulturelles Lebenswerk im Freiberger Land.
Ich glaube, man kann sagen, er ist Freiberger Urgestein und auch ein zukunftsweisender Pfad
für die Kulturstadt Freiberg.
Lieber Hans-Werner Thümmrich, herzlichen Glückwunsch zum Freiberger Bürgerpreis 2008!
Matthias Brade
Freischaffender Künstler
hielt die Laudatio für den Bürgerpreisträger 2008: Hans-Werner Thümmrich