10.01.2020

Laudatio Steffen Döhner

zum Filmporträt

Sehr geehrter Herr Döhner,

das „Silberne Welterbe leben“ oder „das silberne Erbe beleben“ – ganz gleich was Sie in diesen Zeilen auch lesen, es ist das Motto des heutigen Abends.

Neben materiellen Zeugnissen des Jahrhunderte währenden Bergbaus, die wir als Bestandteile des Welterbes besichtigen können, gehört aber auch ein reichhaltiges immaterielles Erbe – wie zum Beispiel die bereits von mir erwähnte deutsche Theater- und Orchesterlandschaft sowie die Orgelmusik.

Mit der Entwicklung des Bergbaus kamen auch die bergmännischen Traditionen. Diese sind in unserer Stadt allgegenwärtig und werden von Freibergern und Besuchern gleichermaßen ge- und belebt.

Ein Bestandteil der Pflege bergmännischer Traditionen sind die Bergsänger. Deren Wurzeln reichen urkundlich belegt bis ins 16. Jahrhundert zurück. Früher waren es die Bergleute selbst, die teilweise von der Arbeit unter Tage freigestellt waren und somit ihre Mitmenschen mit „Bergreyhen“ (einfachen Bergliedern und mehrstimmiger Berggesang) erfreuen konnten.

Sie, lieber Steffen Döhner, absolvierten eine solide musikalische Grundausbildung, bevor es Sie nach Freiberg verschlug, um an der TU Bergakademie das Studium des Markscheidewesens aufzunehmen. Heute tragen Sie als Bergdirektor im Sächsischen Oberbergamt von Berufs wegen eine hohe Verantwortung, die Sie auch zeitlich stark in Anspruch nimmt.

Doch ein Leben ohne Musik ist für Sie unvorstellbar: Bereits während Ihres Studiums setzten Sie Ihr musikalisches Wissen im Hochschulchor, damals unter Leitung von Andreas Schwinger, ein. Nachdem ein Journalist den Sängern anlässlich der Einweihung des Huthauses in Bräunsdorf am 8. September spontan den Namen „Freiberger Bergsänger“ verpasst hatte, war das Ensemble mit damals fünf Männern 1995 ins Leben gerufen. Für die Leitung dieser musikalischen Gruppierung kam nur einer in Frage: Sie, lieber Herr Döhner!

Das Ensemble verschrieb sich der Aufgabe, die alte Tradition der Bergsänger wieder mit Leben zu erfüllen. Von Beginn an lag das Hauptaugenmerk auf der Suche, Pflege und möglichst authentischer Interpretation des bergmännischen Liedguts.

Mangels historischer Quellen vertonten Sie kurzerhand viele der vorhandenen Texte selbst und arrangierten das Notenmaterial für Ihren Chor. Eine sehr zeitaufwändige Aufgabe, die anders als in früheren Tagen, im Ehrenamt und ohne Arbeitsfreistellung neben Beruf und Familie erfolgt.

Es ist Ihrem Ehrgeiz, Können und Engagement zu verdanken, dass aus dem kleinen Ensemble inzwischen ein weit über die Stadtgrenzen Freibergs hinaus bekanntes, gefragtes und beliebtes Ensemble geworden ist. Ob bei Berggottesdiensten,

Mettenschichten oder eigenen Konzerten, die heute zehn Herren sind mehr als bundesweit aktiv und tragen den Namen unserer Silberstadt Freiberg weit über unsere Region hinaus in alle Welt: nach Polen, Österreich, Tschechien und sogar bis in die Vereinigten Staaten von Amerika.

2020 jährt sich das Gründungsjubiläum Ihrer Bergsänger zum 25. Male. Ein passender Moment, Ihren überragenden Einsatz für die bergmännische Traditions- und Musikpflege mit dem Bürgerpreis zu versilbern.

Seit einem Vierteljahrhundert bewahren Sie nun schon bergmännisches Liedgut und beleben mit Ihrem Ensemble unser silbernes Erbe – dafür danke ich Ihnen im Namen aller Freibergerinnen und Freiberger!

Sven Krüger

Oberbürgermeister

 


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