Mit Vollgas ins Jubiläumsjahr: Nach dem spannenden und erlebnisreichen neunten Wandertreffen von Bürgern der Partnerstädte Clausthal-Zellerfeld und Freiberg am vergangenen Wochenende haben die Gastgeber des kommenden Wanderwochenendes schon tolle Ideen für die zehnte Auflage. Dazu werden am zweiten Maiwochenende 2025 die Harzer Wanderer in der Silberstadt erwartet. Sie haben die Freiberger in diesem Jahr mit vielen Einfällen, wundervollen Wanderungen und großartiger Gastfreundschaft verwöhnt.
Acht Freiberger waren dem Aufruf der Stadt Freiberg gefolgt und am vergangenen Freitag nach Clausthal-Zellerfeld aufgebrochen, wo sie von den Mitstreitern des Partnerschaftskomitees erwartet wurden. Nach einem kleinen (und sehr leckeren) Stehempfang brachen die Wanderlustigen sofort zur ersten Runde durch die stadtnahe Teichlandschaft von Zellerfeld auf, geführt von Wolfgang Mönkemeyer. Der Bürgermeister a.D. bewies einmal mehr sein detailreiches Wissen zur Technik und Geschichte des Oberharzer Wasserregals und zur Stadtentwicklung.
Dann ging's in die Gastfamilien. Denn das ist Usus bei den Wanderwochenenden: Es wohnt niemand im Hotel oder einer Pension. Die Gastgeber beherbergen jeweils die Gäste aus der Partnerstadt.
Erst am Sonnabend sahen sich alle zur großen Wanderung wieder: In entspannter Atmosphäre nahmen die rund 25 Teilnehmer eine wundervolle, rund 20 Kilometer lange Tour durchs Spiegeltal zum Grumbacher Teich und weiter nach Hahnenklee-Bockswiese, vorbei am Pisstal und über die alte Harzstraße zurück nach Clausthal-Zellerfeld unter die Füße. Wundervolle Teiche, Kunstgräben und Bergwiesen mit vielen Wildkräutern - von Brunnenkresse bis Frauenmantel säumten den Weg. "Es war auch interessant zu sehen, wie sich nach dem Borkenkäfer alles wieder entwickelt, dennoch die Landschaft jetzt herrliche Blicke in den Harz freigibt", freut sich Martin Hermann aus Freiberg. Er ist seit sechs Jahren bei den jährlichen Wanderungen mit den Clausthal-Zellerfeldern dabei. "Die gemeinsamen Unternehmungen bringen immer wieder neue Eindrücke: Wir erleben, was sich in der Partnerstadt tut und lernen interessante Menschen und Projekte kennen", beschreibt er und weiß, dass er beim nächsten Mal wieder mit von der Partie sein wird. Das weiß auch Annett Franke aus Freiberg, die das erste Mal dabei war. "unvergesslich und gerne wieder", fasst sie das Wochenende auf der Rückreise zusammen.
Und: Richtigen Wanderern machen natürlich 20 Kilometer nichts aus. Und so freuten sich alle auf den gemeinsamen Abend im Dietzelhaus, ehemaliges Bergmeisterhaus und heute stadteigenes Veranstaltungsgebäude: Mit Live-Musik des Ensemble Phantastique, einem unterhaltsamen Vortrag von Heiko Götze, Vorsitzender der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenparade, zu Geschichte und Vorhaben des Vereins, sowie dem Singen des Steigerliedes, begleitet vom Bergmusikkorps-Mitglied Uwe Graner auf der Trompete, ging es schwungvoll durch den Abend.
Doch damit lange nicht genug: Bevor es am Sonntag für die Freiberger wieder gen Sachsen ging, war die Truppe nochmal auf Schusters Rappen unterwegs: Eine nur halb so lange Tour wie am Vortag führte rund um den Luftkurort Hahnenklee. Ein Abstecher ins nahe gelegene Goslar mit Stadtführung, Besuch des Zwingers und Einkehr in den Maltermeisterturm rundete das Wochenende ab. Für Heiko Götze, für den die Teilnahme auch Premiere war, ist das Wanderwochenende "wirklich gelebte Städtepartnerschaft". Er schwärmt von der Herzlichkeit der Gastgeber und vom neuen Wissen "über das Harzer Wasserregal und den Bergbau. Die geführten Gespräche machen Lust auf mehr." Dem stimmen auch Dr. Rolf Sanders und Michael Habich zu: "Das vergangene Wanderwochenende mit unseren Freunden aus Freiberg war einfach fantastisch! Es war eine großartige Gelegenheit, die Verbundenheit zwischen unseren Städten zu stärken und gleichzeitig die Schönheit der Natur gemeinsam zu erleben." Sie sind begeistert, wie sich die Beziehungen zwischen den Menschen aus Clausthal-Zellerfeld und Freiberg vertieft haben. "Durch die gemeinsamen Erlebnisse und Gespräche sind neue Freundschaften entstanden und bestehende Bindungen würden befestigt."
All das sei mehr als Grund genug, sich wiederzusehen schließt Christian Sladek, Vorsitzender des Städtepartnerkomitees, ab. "Wir freuen uns drauf".
Wer darauf nicht bis zum nächsten Mai warten möchte, "ist herzlich eingeladen zum Stadtfest vom 6. bis 8. September." Dann werde in Clausthal-Zellerfeld "100 Jahre Vereinigung von Zellerfeld und Clausthal " sowie "500 Jahre Bergbehörde" mit einem großen Stadtfest gefeiert. In die geplante Bergparade mit mehreren hundert Uniformträgern reihen sich auch etwa 70 Mitglieder des Bergmusikkorps Saxonia sowie der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft ein.
Die Stadt Freiberg pflegt acht Städtepartnerschaften, die zu Clausthal-Zellerfeld besteht seit 1995 und begeht damit im nächsten Jahr ihr 30-Jähriges.