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Moritz von Sachsen: Jubiläumsprogramm würdigt 500. Geburtstag
Festveranstaltung "Moritz meets Welterbe" von Prof. Dirk Syndram am 24. Oktober in der Nikolaikirche
Freiberg hat viele bekannte Töchter und Söhne. Moritz von Sachsen (1521 – 1553) ist unumstritten eine der berühmtesten Persönlichkeiten darunter. In diesem Jahr erinnert die Stadt Freiberg zu verschiedenen Anlässen an den 500. Geburtstag des gebürtigen Freibergers und späteren Kurfürsten.
Moritz, Kurfürst von Sachsen von 1547 bis 1553, erblickte am 21. März 1521 im Freiberger Schloss das Licht der Welt und verbrachte hier die ersten Jahre seines Lebens. Ihm zu Ehren lädt das Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg unter dem Motto „Moritz meets Welterbe“ zu einer Festveranstaltung am Sonntag, 24. Oktober, um 16 Uhr in die Nikolaikirche ein. Festredner ist Prof. Dr. Dirk Syndram, emeritierter Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer sowie emeritierter stellvertretender Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Prof. Syndram referiert zu „500 Jahre Moritz von Sachsen“ und seinen Verbindungen mit der Stadt Freiberg. Dabei zeigt er, dass das Wirken von Moritz bis heute reicht. So trug er durch sein Engagement im kulturellen Bereich mit dazu bei, dass Freiberg heute Teil des UNESCO-Welterbes ist.
Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet vom Mittelsächsischen Theater. Eintrittskarten kosten 15 Euro und sind im Vorverkauf in der Touristen-Information oder an der Abendkasse erhältlich. Die Veranstaltung war zum Geburtstag des Kürfürsten am 21. März geplant. Aufgrund der Corona-Pandemie musste sie verschoben werden und wird nun nachgeholt.
Die Stadt Freiberg greift im ganzen Jahr den 500. Geburtstag von Moritz von Sachsen auf. Oberbürgermeister Sven Krüger erinnerte in seiner Neujahrskarte 2021 an den Einfluss des Kurfürsten in Freiberg, Sachsen und Europa. In seinem digitalen Neujahrsempfang am 26. März griff er das Jubiläum in seiner Rede auf. Das Mittelsächsische Theater schrieb ein Kammerspiel und drehte dazu ein Video in der fürstlichen Grablege der Wettiner im Dom. Der filmische Gruß wurde in den Neujahrsempfang der Stadt Freiberg eingebunden. Mit der Ausstrahlung des digitalen Neujahrsempfangs stehen geschichtliche Hintergründe zum Wirken des Kurfürsten online (https://www.freiberg.de/stadt-und-buerger/stadt/buergermeister/neujahresempfang-2021).
Moritz von Sachsen avancierte im Lauf seines Lebens zu einem der bedeutendsten Fürsten und Politiker des deutschen Reichs. Er holte im Zuge des Schmalkaldischen Krieges (1546 – 1547) die kurfürstliche Würde in das albertinische Sachsen und wurde zu einem wichtigen Verbündeten des deutschen Kaisers Karl V. Dass sich der protestantische Fürst dafür auf die Seite des katholischen Kaisers schlug und gegen seine Verwandten auf der Seite des Schmalkaldischen Bundes kämpfte, zeugt von seinem machtpolitischen Kalkül. Auch im kulturellen Bereich hat Kurfürst Moritz seine Verdienste. Er baute das Schloss Moritzburg bei Dresden, die Moritzbastei in Leipzig, er gründete drei Fürstenschulen (Schulpforta bei Naumburg, Meißen, Grimma) und rief die Dresdner Hofkapelle ins Leben. An den Folgen einer Verletzung starb Moritz 1553 bei der Schlacht von Sievershausen.
Seine letzte Ruhestätte fand er in der fürstlichen Begräbniskapelle im Dom zu Freiberg. Sein Bruder Kurfürst August von Sachsen ließ ihm zu Ehren am selben Ort das prunkvolle Moritzmonument errichten. Der Harnisch, den Moritz in der Schlacht von Sievershausen trug, ist samt Einschussloch in der Begräbniskapelle aufgestellt. Die Begräbniskapelle kann im Rahmen von Sonderführungen besichtigt werden. Führungen können über den Besucherservice des Doms St. Marien (www.freiberger-dom.de) gebucht werden.
Ein Porträt des Kurfürsten befindet sich in der Sammlung des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg und wird mit Eröffnung der Teilbereiche der neuen Dauerausstellung wieder zu sehen sein.