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Nachwuchskünstler werben fürs Welterbe
Förderpreis Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří geht nach Freiberg – Verleihung zum Welterbetag am 4. Juni
Es wird erneut ein Höhepunkt zum Welterbetag: die Verleihung des Förderpreises Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Er geht in diesem Jahr an ein Kultur-Projekt aus Freiberg: den TheaterJugendClub (TJC) des Mittelsächsischen Theaters. Er erhält den Preis für seine Idee einer besonderen Inszenierung: "Alle Tage untertage".
Sie soll aufzeigen, was "moderner Bergbau" ist und sein kann. Unter dem Titel "Alle Tage untertage - eine Reise durch den Bergbau" soll sie zeigen, was Jugendliche aus der Stadt, in der sie leben, mit in ihrem Alltag und ihr Leben übernehmen können. Premiere ist bereits am 27. Mai, weitere Aufführungen sind bereits in Freiberg und Döbeln geplant, weitere können hinzukommen. Da das Bühnenbild flexibel einsetzbar ist, kann die Aufführung weiter genutzt werden.
Verliehen wird der Preis erneut zum Welterbetag am Sonntag, 4. Juni, eingebettet ins Welterbekonzert, zu dem ab 17 Uhr in den Hof von Schloss Freudenstein eingeladen wird.
Obwohl in der jetzigen dritten Runde mit vier Bewerbungen aus Schneeberg, Sehmatal Sehma, Dresden und Freiberg deutlich weniger als in den beiden Vorjahren vorlagen, wo es 16 und 17 waren, war es für das Kuratorium erneut keine leichte Aufgabe. „Auch die diesjährigen Bewerbungen zeigen mir, dass die Geschichte der Montanregion, nicht nur ein Thema für die klassischen Bergbau-Vereine sein muss“, betont Oberbürgermeister Sven Krüger. „Es haben sich erneut auch Institutionen und Personen für den Förderpreis beworben, die einen ganz anderen thematischen Hintergrund haben. Das beweist die Bandbreite unserer Kultur und den Ideenreichtum der Menschen, die hier leben. Ich freue mich über die Vorschläge, die unser Welterbe weiter in die Welt hinaus tragen und das Potenzial haben, neue Zielgruppen und (Spiel)Orte für unsere Montangeschichte zu erschließen“.
In diesem Jahr hatte es neben den Preisträgern Ideen für interaktive Führungen, eine gestaltete Bergbauführung und eine unterhaltsame Veranstaltungen aus einem Mix von Vorträgen mit Musik aus dem „musikalischen Schatzkästlein der Bergleute“ gegeben.
Erst Anfang dieses Jahres hatte das erste mit dem Förderpreis dotierte Projekt seine Premiere: das Welterbespiel „ARGENTUM“ der Junior Forscher der TU Bergakademie. Sie hatten 2021 den ersten Förderpreis Montanregion erhalten und bis Ende vergangenen Jahres Zeit, ihr Projekt umzusetzen. Den Prototyp des spannenden Spiels hat das Kuratorium getestet und festgestellt: Wer gewinnen will, darf nicht nur Glück beim Würfeln haben, sondern muss entweder schon einiges wissen aus der 800-jährigen Erfolgsgeschichte der Montanregion – oder gut raten können, denn die Wissenskarten geben drei Antwortvorschläge vor. „Gewonnen hat, wer als erster seine Stadt gebaut hat – mit Hütte, Rathaus, Kirche und Schloss. Dafür braucht´s viel Silber … Das gibt es auch zu gewinnen (oder verlieren) mit Ereigniskarten“ erklärt OB Krüger. „Das Welterbespiel ist genau das, was wir uns vorgestellt haben mit unserem Förderpreis: Ideen, unser Welterbe noch bekannter zu machen. Mit ARGENTUM gelingt uns das ganz sicher. Großen Dank an die Junior Forscher mit Kathrin Häußler, Christiane Biermann und Matthias Donath." Es ist geplant, dass das Spiel zum Jahresende vorliegt.
Der Förderpreis wird seit 2021 alljährlich vergeben. Einreichungsschluss ist jeweils der 31. Dezember. Er kann jährlich eine natürliche Person bzw. eine Gruppe natürlicher Personen verliehen werden und ist mit 5.000 Euro dotiert. Er ist der einzige Preis der Stadt Freiberg, der nicht nur für Projekte aus der Silberstadt verliehen werden kann, sondern aus der gesamten Montanregion. Wer ihn erhält, entscheidet das Kuratorium, zu dem neben der Stadt Freiberg die Stadtwerke AG, die TU Bergakademie Freiberg, der Silberstadt e.V, die VR-Bank Mittelsachsen eG sowie der Verein „Welterbe Montanregion Erzgebirge“ gehören.
Die Silberstadt Freiberg ist einer von vier Standorten für die Besucherzentren der UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, drei weitere entstehen in Annaberg-Buchholz, Marienberg und Schneeberg.
Der Welterbe-Status ist der Montanregion 2019 zugesprochen worden. Damit trägt die Silberstadt als Bestandteil der Bergbaulandschaft Freiberg zusammen mit weiteren 21 Bestandteilen auf deutscher und tschechischer Seite des Erzgebirges den Welterbetitel.