Martin Seltmann ist neuer Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bauwesen. Der 40-jährige Landschaftsarchitekt erhielt heute feierlich die Amtskette aus den Händen seines Vorgängers Holger Reuter. Er scheidet aus Altersgründen aus dem Amt. Martin Seltmann wurde am 26. Januar dieses Jahres vom Stadtrat zum Beigeordneten und damit Nachfolger von Holger Reuter gewählt. Seine Amtszeit beträgt sieben Jahre. Zu seinem Aufgabengebiet als Bürgermeister gehören die Bereiche Stadtentwicklungsamt, Ordnungsamt, Tiefbauamt, Hochbau- und Liegenschaftsamt und Bauaufsichtsamt sowie die Eigenbetriebe Abwasserbeseitigung und das Gebäude- und Flächenmanagement. Zudem ist er stellvertretender Oberbürgermeister.

Seltmann wurde 1982 in Pirna geboren. Er studierte an der TU Dresden und erwarb dort 2010 den Abschluss als Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt. Seine erste berufliche Station führte ihn nach Zschepplin, wo er Projektleiter für Bauleitplanung war. 2017 wechselte er zur Stadtverwaltung Freiberg. Dort stand er dem Baubürgermeister Holger Reuter als Referent zur Seite. 2020 übernahm Seltmann die Leitung des Stadtentwicklungsamtes der Stadt Freiberg. Martin Seltmann lebt mit seiner Familie in Freiberg.

Oberbürgermeister Sven Krüger begrüßte den neuen Amtsinhaber bei der feierlichen Übergabe nach der Stadtratssitzung am 6. April. In seiner Rede stellt er viele Parallelen in den Lebensläufen des neuen und des scheidenden Amtsinhabers fest: Beide lernten als Diplomingenieure die Verwaltungsarbeit über mehrere Stationen im Rathaus kennen, bevor sie das Amt des Baubürgermeisters übernahmen.

Doch heute bringe das Amt andere Schwerpunkte als früher mit sich. „Städte müssen als Orte des Zusammenlebens verstanden und geplant werden“, so Krüger. Dabei werden Bürgerbeteiligungsverfahren immer wichtiger. Zudem müsse die Stadtplanung vielfältige Themen mitdenken, wie Klimawandel und Nachhaltigkeit, demografische Veränderungen und bezahlbaren Wohnraum. Für diese neuen Aufgaben sei Martin Seltmann „eine richtig gute Wahl.“

Martin Seltmann stimmte in seiner kurzen Rede Krüger bei den benannten Schwerpunkten zu. Wichtige Themen seien für den neuen Amtsinhaber „der demographische Wandel und das zur Verfügung stellen von marktgerechten Wohnraum, etwa im Bereich Wasserberg.“ Auch die Nutzung regenerativer Energien im Stadtgebiet sei in den nächsten Jahren eine große Aufgabe. Bei all seinen Zielen sei es ihm wichtig, „zusammen mit den Bürgern Ideen zu entwerfen und Projekte zu diskutieren, zum Beispiel in Bürgerbeteiligungen. So können wir die Stadt entwickeln, die wir uns alle gemeinsam als unseren Lebensmittelpunkt wünschen.“

Bei der Amtseinführung dankte OB Krüger auch dem bisherigen Amtsinhaber für seine engagierte Tätigkeit. Holger Reuter sei es mit zu verdanken, dass 94 Prozent alle Gebäude in der Altstadt saniert seien. „Während der Amtszeit von Holger Reuter wurden 260 Millionen Euro investiert.“ Die Liste der Gebäude und Plätze, die dadurch hergerichtet werden konnten, ist lang. Sie reicht vom Kornhaus, dem neugestalteten Schlossplatz und Obermarkt, über sanierte und neu errichtete Kitas und Schulen bis hin zu zahlreichen Straßen, Parkhäusern und Sportplätzen. „Ich bedanke mich für die gemeinsamen Dienstjahre und deinen persönlichen Einsatz für die Stadt Freiberg, in der du mehr als ein Denkmal hinterlässt.“ Zum Abschied gab OB Krüger Holger Reuter einen Pilgerausweis für seine geplante Reise auf dem Jakobsweg.

Holger Reuter verlässt nach 39 Jahren die Stadtverwaltung Freiberg. Er leitete von 1990 bis 2005 das Tiefbauamt. Bis 2009 war er Dezernent für Stadtentwicklung. Die letzten 14 Jahre war er Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bauwesen.