10.02.2021

Vitaler Innenstadt droht Lockdown-Infarkt

Studie belegt Bedeutung innerstädtischen Einzelhandels

Die Coronapandemie und der damit verbundene Lockdown trifft die Innenstädte schwer. Die Türen der Geschäfte sind seit Monaten verschlossen, die Auslagen stauben ein, in Gaststätten bleibt die Küche kalt. Die Gefahr droht, dass Freiberg dauerhaft für Bewohner, aber auch für Besucher an Attraktivität verliert – das verdeutlicht eine aktuelle Studie unter der Federführung des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln.

Die neueste Untersuchung „Vitale Innenstädte“, die von der Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK) begleitet wurde, analysiert die Attraktivitätsmerkmale deutscher Stadtzentren. Auch in Freiberg wurden im September 2020 dazu Interviews geführt. Insgesamt beteiligten sich knapp 400 Passanten an der Befragung.

Die Ergebnisse zeigen: Freiberg bietet mit seinem innerstädtischen Einzelhandel und seiner Gastronomie einen wesentlichen Beitrag für eine attraktive Innenstadt. Die Befragten bewerteten die Freiberger Innenstadt 2020 mit der Note 2,1. Damit wird Freiberg attraktiver eingeschätzt als vergleichbar große Städte (Durchschnittsnote: 2,5).

Vor allem die Bürger der Stadt schätzen das Angebot. Ihr Anteil lag in der Studie bei fast 80 Prozent, die ihre Innenstadt zum Einkaufen und Bummeln nutzen. Insgesamt gaben mehr als 95 Prozent der Befragten an, das für sie die Freiberger Innenstadt ein Ort zum Wohlfühlen und Leute treffen ist. Eine Besonderheit in Freiberg ist die Bedeutung des gastronomischen Angebotes als Besuchermagnet. Knapp 55 Prozent der befragten Passanten gaben an, wegen der Gastronomie nach Freiberg zu kommen. Damit unterscheidet sich Freiberg von anderen Städten. Dort lockte im Durchschnitt nur 29 Prozent der Befragten die Gastronomie in den Stadtkern.

Die IHK-Studie beschreibt auch, wie sich das Einkaufsverhalten schon im ersten Lockdown verschoben hat. In der Befragung gaben mehr als 40 Prozent der Befragten an, dass sie verstärkt auf großen Onlinemarktplätzen einkaufen.

„Durch den langen Lockdown ist die Attraktivität der Freiberger Innenstadt dauerhaft massiv bedroht“, konstatiert Oberbürgermeister Sven Krüger. "Wir haben für unsere vielfältige Einkaufslandschaft Top Noten erhalten, die Innenstadt ist ein Ort zum Wohlfühlen und wir haben treue Kunden, die bewusst kaufen. Nun ist das Leben in der Innenstadt fast vollständig zum Erliegen gekommen. Wir müssen jetzt alles tun, die vitale Innenstadt wieder zu beleben“, fordert Krüger.

Deswegen unterstützt die Stadt Freiberg Pläne, den Handel wieder zu ermöglichen, etwa durch den schnellen Start von Click & Collect, die möglichst rasche Öffnen aller Ladengeschäfte, die über entsprechende Hygiene- und Einlasskonzepte verfügen. Dazu unterschrieben die Stadt Freiberg sowie 40 weitere Kommunen sowie Landkreis Mittelsachen einen offenen Brief an die Staatskanzlei, um auf die kritische Situation der Unternehmen aufmerksam zu machen.

Pressemitteilung der IHK Chemnitz

 


Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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