06.06.2021 | Pressemitteilung

Welterbe erleben: Nikolaikirche virtuell besichtigen und Hilliger Glocke lauschen

360-Grad-Rundgang führt seit heute digital durch Nikolaikirche Freiberg - Informationstafel zur Hilliger Glocke angebracht - Glockenläuten durch Tonaufnahmen künftig jederzeit hörbar - Flyer zur Glockengießerfamilie erschienen

Die Nikolaikirche Freiberg kann ab sofort digital besichtig werden. Als Bestandteil des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ist sie auch ein beliebter Zwischenstopp bei Stadtführungen durch die historische Altstadt. Ein 360-Grad-Rundgang, erstellt auf Initiative der Stadt Freiberg, führt jetzt durch das ehemalige Gotteshaus, sodass es Gäste auch außerhalb der Öffnungszeiten besichtigen können.

Der digitale Rundgang zeigt neben Kirchenschiff, Emporen und dem Altar gleichzeitig verborgene Orte, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind, darunter den Südturm mit der großen Hilliger-Glocke. Diese hat der HILLIGER e.V. in Absprache mit der Kirchengemeinde Petri-Johannis in den vergangenen Jahren funktionstüchtig gemacht, sodass sie wieder regelmäßig über Freiberg erklingen kann. Über 1000 € investierte der Verein aus Beiträgen seiner 34 Mitglieder. Eine dazu gestaltete Informationstafel brachten Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger, der Pfarrer der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Petri-Johannis Dr. Michael Stahl sowie der Vorsitzende des HILLIGER Vereins Volker Haupt gemeinsam am heutigen Welterbetag in der Kirche an.

Anschließend läuteten sie die Hilliger Glocke hoch oben im Turm. Städtische Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit um ihren Klang einzufangen. Die Tonaufnahmen werden in den 360-Grad-Rundgang integriert und sollen so für jeden zum Genuss werden können. Die 360-Grad-Führung ist auf www.freiberg.de und über einen QR-Code an der Kirche kostenfrei abrufbar.

Erstmals vorgestellt wurde heute auch ein Flyer über einen Rundgang zu Wirkstätten der Familie Hilliger. Diesen haben engagierte Vereinsmitglieder erarbeitet. Integriert ist auch ein QR-Code für zusätzliche Informationen. Er liegt ab sofort kostenfrei u. a. in der Tourist-Information aus.

Beim Wiederaufbau nach dem letzten großen Stadtbrand im 15. Jh. erhielt die Nikolaikirche zwei Glocken aus der traditionsreichen Freiberger Gießerwerkstatt Hilliger, die unter anderem auch Glocken für die Dresdner Frauenkirche fertigte. Nur die größere Glocke aus Bronze im Südturm hat die Zeit überdauert. Sie wiegt 2050 kg und hat einen Durchmesser von 1,60 m. Auf Initiative des HILLIGER e.V. wurde diese nach jahrelangem Schweigen wieder gangbar gemacht und kann aufgrund einer Vereinbarung zwischen Verein, Stadt und Kirchgemeinde zu besonderen Anlässen von Mitgliedern des Vereins geläutet werden. Zurzeit erfolgt dies zu Silvester, Ostern und zum Weltfriedenstag am 21. September. Nicht nur im sächsischen Raum, sondern auch in Tschechien, Polen und Österreich klingen Glocken der Freiberger Glockengießerfamilie. In Freiberg sind es heute noch ungefähr zehn.

Die Sächsische Landeskirche verkaufte die Nikolaikirche 1974 an die Stadt Freiberg für 28.000 DDR-Mark. Davon ausgenommen waren Altar, Kanzel, Taufstein, Orgel, Glocken und Glockenstühle. Die Kirche wurde entwidmet und diente kurze Zeit als Obstlager und später als Requisitenkammer des gegenüber liegenden Theaters. Seit 2002 wird sie als Tagungs- und Konzerthalle genutzt – nicht zuletzt wegen der hervorragenden Akustik.

Veranstaltungstermine und Informationen zum Mieten der Kirche

360-Grad-Rundgang

 


Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

zum Landkreis

Herz aus Silber – Imagefilm

Zukunft aus Tradition: Silberstadt, Universitätsstadt, Wirtschaftstandort, Lebensmittelpunkt - werfen Sie einen Blick in den Imagefilm der Silberstadt Freiberg.

ansehen