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Bürgerpreisträger 2017
Laudatio für Prof. Dr. Karl-Hermann Kandler
Sehr geehrter Prof. Kandler,
sie haben einige Bücher über Freiberg geschrieben, sehr viel zu unserer Kirchenhistorie recherchiert, aufgearbeitet und uns alle teilhaben lassen an Ihrem Wissen. In kaum einer Stadt können die Bürger so ausführlich in die eigene Kirchengeschichte eintauchen. Das gibt uns die Möglichkeit darauf aufzubauen, zum Beispiel als wir zum Reformationsjubiläum nachvollzogen, wann die Reformation in Freiberg eintrat.
Schaut man sich all Ihre Bücher an, fällt eines stets ins Auge: Sie vergessen nie, Ihrer Frau zu danken für ihre vielfältige Unterstützung! Das gibt uns Einblicke in Ihre glückliche Ehe und führt uns vor Augen, was wir alle brauchen, um stark zu sein: Unterstützung, ein offenes Ohr für andere, aber auch die Kunst, die Kritik anderer anzunehmen. Sicherlich auch mit der Unterstützung Ihrer Frau, stellten Sie sich tapfer Ihrer Krankheit und schlugen Wege ein, die uns in Freiberg voranbrachten!
Mit der Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten bringen Sie Menschen in Freiberg und Umgebung zusammen. Sie helfen ihnen auf den Weg durch die Krankheit, stützen sich gegenseitig und teilen ihr Wissen miteinander.
Durch die Gründung des Freiberger Senioren- und Behindertenbeirates verschaffen Sie sozial benachteiligten Menschen, chronisch Kranken oder Behinderten Gehör. Hier verlangen Sie den Stadt- aber auch Kreisräten ebenfalls Stärke ab: Unterstützung, ein offenes Ohr für die Belange der Behinderten und die Kunst deren Kritik anzunehmen. Und auch wir lernen dazu!
Vor bald 18 Jahren sind Sie offiziell in den Ruhestand eingetreten, praktisch aber nie angekommen. Ihre Arbeit ist Teil Ihres Glaubens und wird wahrscheinlich bis zum Schluss auch Teil Ihres Lebens sein.
Ich durfte Sie 2009 im Rathaus als Vorsitzenden des Bildungs- und Sozialausschusses kennenlernen. Von Anfang an war ich beeindruckt von Ihrem breiten Erfahrungsschatz, aber vor allem auch von der Beharrlichkeit und Diplomatie, mit der Sie Ihre Themen bis heute einbringen und vorantreiben. Nicht ein einziges Mal hatte ich den Eindruck, dass Sie sich dabei von Ihrer schweren Behinderung einschränken lassen. Sie führen ein ganz normales Leben, in der Arbeit und im Privaten! Davor habe ich großen Respekt!
Ich danke Ihnen im Namen aller Freibergerinnen und Freiberger für Ihr Engagement zum Wohle unserer Stadt und Ihrer Bürger!