Seit heute steht es offiziell im Raum: Der Standort des Solarherstellers Meyer Burger in Freiberg könnte zum April geschlossen werden. Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger fordert die Bundesregierung auf, ihn zu erhalten und damit die Solarindustrie in Deutschland und zugleich Europa zu sichern.

"Die Schließung des Freiberger Standortes von Meyer Burger wäre eine sehr bittere Nachricht für die Silberstadt.
Mit der Neueröffnung 2020 am früheren Solarworld-Standort war wieder Licht ins Solar Valley gekommen.
Es sollte der Beginn eines neuen Zeitalters der Solarindustrie in Europa werden, gerade weil die aktuelle Bundesregierung auf Erneuerbare Energien aus Solarmodulen setzt.
Doch genau diese Bundesregierung lässt zu, dass chinesische Hersteller mit nicht kostendeckenden Preisen den heimischen Solarmarkt zerstören.
Wenn dies wirklich das Aus für die Solarindustrie bedeutet, verlieren nicht nur 500 Mitarbeiter in Freiberg ihren hochqualifizierten Arbeitsplatz, sondern Deutschland begibt sich im Bereich der Energieversorgung erneut auf den Pfad der Abhängigkeit - diesmal von China.
Dabei steht für mich außer Frage, dass die zerstörerische Preispolitik der chinesischen Solarindustrie nicht der letzte Angriff auf heimische Produktionen oder Industrien sein wird und damit die Deindustralisierung Deutschlands und Europas unaufhaltsam weitergeht.
Ich fordere die Bundesregierung auf, endlich für gleiche Bedingungen im Solarmarkt hier in Europa zu sorgen, die zerstörerische Preispolitik chinesischer Hersteller zu stoppen und sich für die Zukunft von Schlüsseltechnologien in Europa einzusetzen und damit die Arbeitsplätze zu sichern.
Die notwendigen Vorschläge liegen auf dem Tisch. Ich unterstütze den CEO von Meyer Burger, Herrn Dr. Gunter Erfurt, bei seinem Bemühen, das Werk und die Arbeitsplätze in Freiberg und damit in Deutschland zu erhalten."