30.01.2013

„Freiberg setzt weiter auf Welterbetitel“

Holger Reuter im Interview zur Bewerbung um UNESCO-Weltkulturerbetitel Montanregion Erzgebirge

Freibergs Gesicht ist geprägt durch den Reichtum und Glanz, den mehr als 800 Jahre Silberbergbau brachten. Viele der erhaltenen Objekte sind Teil der Bewerbung um den UNESCO-Weltkulturerbetitel Montanregion Erzgebirge. Vom Welterbetitel erhofft sich die Region vor allem eine Stärkung des Tourismus und eine noch größere Bekanntheit. Beides wird für zukünftige Entwicklungen von großer Bedeutung sein. Doch nun wurde Freiberg öffentlich vorgeworfen, dieses Vorhaben zu blockieren. Es gebe immer noch nicht den notwendigen Stadtratsbeschluss, hieß es dazu in der Tagespresse.
 

  1. Herr Bürgermeister Reuter, was ist dran an diesem Vorwurf?
    Rein gar nichts. Der Stadtrat der Stadt Freiberg hat bereits am 5. Juli vergangenen Jahres den Beschluss zur Nominierung von Objekten für die Beantragung des UNESCO Weltkulturerbetitels gefasst. Grundlage war die von Prof. Albrecht erarbeitete Umsetzungsstudie, die für die Freiberger Altstadt wenige einzelne Objekte enthielt. In einer von Stadtrat und Verwaltung eingesetzten Arbeitsgruppe wurde diese kritisch bewertetund für die Freiberger Altstadt um weitere wichtige Zeitzeugen der bergbaugeschichtlichen Entwicklung ergänzt.
     
  2. Die Unterlagen des Stadtratsbeschlusses sind von einem externen Gutachter bewertet worden. Wie fiel das damalige Kurzgutachten von Rolf Höhmann aus?
    Die Stadt Freiberg war damals in der Tat in einer Pilotsituation. Unser mit dem
    Stadtratsbeschluss formulierter Antrag wurde im Juni 2012 als erster vom Gutachter Rolf Höhmann bewertet. Im Ergebnis wurde unser Antrag mit einem positiven Prüfsiegel versehen. Herr Höhmann äußerte lediglich die Bitte zu prüfen, ob die Freiberger Altstadt als Ganzes aufgenommen werden könnte.
     
  3. Warum war denn die Altstadt nicht bereits mit dem Stadtratsbeschluss vom Juli 2012 als Ganzes aufgenommen worden?
    Wir haben das Problem in der Arbeitsgruppe diskutiert. Dagegen stand jedoch ein Beschluss des Stadtrates vom Oktober 2008, welcher die Verwaltung verpflichtete, die Zustimmung der Eigentümer für zu nominierende Objekte einzuholen. Da bei der schriftlichen Befragung der Eigentümer bereits einige ihre Zustimmung zur Nominierung für Objekte der Altstadt verweigert hatten, war das Problem so nicht zu lösen.
     
  4. Hätte der Stadtratsbeschluss von 2008 nicht einfach aufgehoben werden können?
    Das wäre Sache des Stadtrates gewesen. Allerdings wäre dies aus meiner Sicht die falsche Botschaft an unsere Bürger gewesen. Unsere Bürger müssen auf einmal durch den Stadtrat gefasste Beschlüsse vertrauen können. Was ist im Übrigen so falsch daran, die Eigentümer zu fragen, ob sie bereit sind, ihr Objekt für eine Nominierung zum Weltkulturerbe zur Verfügung zu stellen? Aller Orten wird Bürgerbeteiligung eingefordert. Wir haben sie mit unserer Verfahrensweise praktiziert und das ist richtig so.
     
  5. Sie schlagen jetzt vor, den Stadtgrundriss der Freiberger Altstadt zu nominieren?
    Ja. Diesen Vorschlag möchte ich in dernächsten Arbeitsgruppensitzung diskutieren. Ich halte ihn für einen gangbaren Kompromiss zwischen dem Wunsch, die gesamte Altstadt zu nominieren oder bei unserem bisherigen Antrag zu bleiben.
     
  6. Haben Sie diesen Kompromiss vorab mit dem externen Gutachter abgestimmt?
    Diese Abstimmung hat es gegeben. Herr Höhmann begrüßte es außerordentlich, so zu verfahren und verband damit die Hoffnung, dass sich der Stadtrat diesem Vorschlag anschließen könne. Des Weiteren hat er unseren Antrag vom Juli 2012 nochmals bestätigt. Die vor kurzem projizierte Aufregung ist also vollkommen unverständlich und in keiner Weise zielführend. Wir sind auf klarem Kurs. Die Stadt Freiberg steht hinter dem Antrag zur Erreichung des Welterbe

 


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Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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