28.02.2023 | Pressemitteilung

Saniertes Herderhaus an Stadtarchiv übergeben

Stadt Freiberg investiert 22 Millionen Euro in Umbau und Erweiterung

Das frisch sanierte Herderhaus wurde heute (28.02.2023) seinen neuen Nutzern übergeben. Die Stadt Freiberg hat rund 22 Millionen Euro in das Gebäude investiert, um es zum neuen Sitz des Stadtarchivs auszubauen. In das Bauvorhaben flossen rund zwölf Millionen Euro Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ sowie vom Freistaat. Während der fünfjährigen Bauzeit (2018 bis 2023) wurde das historische Herderhaus saniert und um einen Erweiterungsbau als zukünftiges Depot ergänzt. Das neue Stadtarchiv verfügt über 4.000 Quadratmeter für etwa 10.000 Laufmeter Archivgut und bis zu 50.000 Karten und Pläne.

„Das Herderhaus, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, ist für unsere Silberstadt von besonderer Bedeutung“, hebt Oberbürgermeister Sven  Krüger hervor. „Mit dem Umbau haben wir nicht nur eine bedeutende historische Bausubstanz bewahrt, sondern auch ein innerstädtisches Gebäude für den Gemeinbedarf zugänglich gemacht. Danke an alle, die das möglich gemacht haben.“

Bei der Baumaßnahme gab es zwei große Herausforderungen: den Denkmalschutz und den Umbau des Gebäudes in ein modernes Archiv, welches große Lasten tragen kann. „Für alles wurde die passende Lösung gefunden“, stellt Baubürgermeister Holger Reuter fest. So wurde mit einem eigenen Tragsystem die notwendigen Deckenlast sichergestellt. Dabei konnte im ältesten Teil des Herderhauses, dem Steinhaus, die vorgefundene Lehmfelderdecke saniert und damit der Nachwelt erhalten bleiben.

In den kommenden Monaten wird sich nun das Herderhaus unter anderem mit Schriften, Akten, Büchern, Karten, Plänen und handschriftliche Quellen aus der 800-jährigen Stadtgeschichte Freibergs füllen. „Bisher war dieses Archivmaterial im Stadtarchiv im Freiberger Rathaus sowie fünf Standorten im Stadtgebiet verteilt“, erklärt Stadtarchivarin Ines Lorenz. „Etwa 20.000 Kartons haben wir bereits gepackt, gestempelt und mit Transportnummern versehen, um es nun ins neue Gebäude zu bringen und dort einzuordnen“. Auch Teile des Depotbestands des Stadt- und Bergbaumuseums finden im Herderhaus ihren neuen Platz.

Das neue Stadtarchiv öffnet am 6. September seine Pforten. Dann stehen Besuchern ein hochmoderner Lesesaal, Computer für Gastrecherchen in der Archivdatenbank, Besucher-WLAN sowie eine Freihandbibliothek mit umfangreicher Fachliteratur zur Geschichte der Stadt und des Freiberger Landes zur Verfügung.

Interessierte Bürger können bereits am Tag der offenen Tür am 1. Juli einen Blick in die neuen Räumlichkeiten des Stadtarchivs und des Museumsdepots werfen.

Die Geschichte des Herderhauses

Die Ursprünge des bedeutenden Wohnhauses reichen zurück bis zu einem Steinhaus um 1220. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde ein zweigeschossiges Eckgebäude unter Einbeziehung von Bausubstanz des Vorgängerbaus errichtet.

Ab 1818 bewohnte der spätere Oberberghauptmann Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder (1776-1838) das Gebäude. Nach seinem Tod Anfang kaufte die Stadt Freiberg 1847 das Haus und betrieb dort nach Umbau, Erweiterung und Aufstockung eine Knabenbürgerschule. Bis 1902 diente das Herderhaus als Schule, danach wurde es als Wohnhaus, für gewerbliche Zwecke und zeitweise als Kindergarten genutzt.

Der Stadtrat fasste 2016 den Beschluss, das Gebäude als Sitz des Stadtarchivs zu erwerben. Die Planung des Umbaus begann im November 2017, die eigentliche Sanierung des Gebäudes startete im März 2018. Das Richtfest konnte am 11. Juni 2018 gefeiert werden. Im ersten Quartal 2023 wurde die Baumaßnahme fertiggestellt.

Weitere Infos zum Umbau und Sanierung des Herderhauses

 


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Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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