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Weihnachtszauber: Bergparade ziert Pyramide
Mit Pyramide-Anschieben und Entzünden der Weihnachtsbaumlichter startet Freiberg eine zauberhafte Vorweihnachtszeit
Der "Weihnachtszauber in der Silberstadt" ist eröffnet: Gemeinsam mit Bergmännern, Weihnachtsmann und Silberstadtkönigin hat Oberbürgermeister Sven Krüger die Lichter des Weihnachtsbaums auf dem Obermarkt und der Innenstadtbeleuchtung entzündet – und so die Adventszeit in der Silberstadt symbolisch gestartet.
Außerdem laden geschmückte Popup-Buden neben den Innenstadthändlern seit heute zum lokalen Weihnachtseinkauf mit Abstand ein. "Somit gibt es in Freiberg trotz Corona weihnachtliches Flair in den Gassen sowie auf Plätzen und ein Stück Normalität", freut sich Oberbürgermeister Sven Krüger.
Die Lichter der original bergmännischen Pyramide entzündeten die Bergmänner symbolisch mit ihren Fackeln. Denn seit heute ist die Pyramide nun „typisch freibergisch". "Sie zeigt nicht nur eine historische Berg- und Hüttenknappschaft, sondern die originale Freiberger Berg- und Hüttenparade", erklärt Anja Fiedler, Leiterin des Amtes für Kultur-Stadt-Marketing. Die 46 Figuren sind vom Neuhausener Großfigurenhersteller Peter Gläßer nach konkreten Vorgaben aufwendig gestaltet worden – da gab es viele Details zu beachten, wie die Reihenfolge auf den Pyramidentellern. Für sie standen die Mitglieder der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenparade mit ihren Original-Uniformen Modell, die Vorlagen lieferte Knut Neumann, früherer Vorsitzender der historische Berg- und Hüttenknappschaft. Die neuen Figuren sind zwar nur über einen Meter groß, stellen nun aber sowohl in ihrer Kleidung als auch in ihrem Rang kleine Kopien ihrer lebendigen Vorbilder dar. Erstmals kann die Bergparade nun täglich bestaunt werden. Bisher marschierte sie nur am Samstag vor dem 2. Advent und am letzten Junisonntag durch Freibergs historische Gassen.
Die Anzahl der Teller der Pyramide hat sich nicht verändert. Es sind nach wie vor fünf, um die klare Struktur der Pyramide zu erhalten. Ganz oben ist das Motto des Christmarktes mit Freiberger Stadtwappen, Engel und Bergmann zu sehen. Darunter wird der Bergmann in seiner Untertagewelt gezeigt. Der mittlere Teller gehört ganz den Hüttenleuten, die aus dem „darüber“ gewonnenen Erz das Metall trennen. Die beiden unteren Teller zeigen dann Elemente der Freiberger Berg- und Hüttenparade wie Fahnenträger, Insignienträger, Oberberghauptmann und Klaubejungen. Jedes der Gewerke der Vorbildparade ist vertreten.
Die Pyramide gehört zum traditionellen Christmarkt – seit 2013 mehr denn je: Seitdem wird er unter dem Thema "Original bergmännisch im Erzgebirge" gestaltet. Dazu gehört, dass sich das Thema direkt auf dem Christmarkt widerspiegelt, u.a. in der Christmarkt-Tasse, an den hölzernen Eingangstoren – die Stolleneingänge darstellen, an den Ständen, in der Metteschicht und eben in der Pyramide. Seit 2016 ist die Pyramide step by step umgestaltet worden, nun sind die Arbeiten daran abgeschlossen, so dass sie sich nun ganz passend zum Motto "Original bergmännisch im Erzgebirge" präsentiert.
Zum Abschluss der heutigen Zeremonie spielten die Mittelsächsische Philharmonie, der Bergmusikkorps Saxonia Freiberg und das Freiberger Stadtgebläse natürlich das Steigerlied. Mit dem Läuten der Hilliger Glocke wurde die Weihnachtszeit in Freiberg offiziell eingeläutet. Impressionen der Zeremonie sind voraussichtlich ab Donnerstag als Film unter www.freiberg.de/weihnachtszauber verfügbar.
Der Weihnachtsmann flaniert täglich von 15 bis 16.30 Uhr in den Freiberger Gassen. Für (liebe) Kinder hält er kleine Überraschungen bereit. Der Weihnachtsmann nimmt auch Post an: Neben dem Rathauseingang können Kinder ihre Wunschzettel in den Weihnachts-Wunsch-Briefkasten einwerfen. Bitte den Absender nicht vergessen. Mit Basteln im Kö8 bietet der ökumenische Arbeitskreis eine kleine Bergwerkstatt. Hygienehinweise vor Ort sind zu beachten.
Spezielle Weihnachts-Shopping-Angebote wie der nächste verkaufsoffene Sonntag am 29. November und Angebote für Familien ergänzen den Weihnachtszauber in der Silberstadt. Erstmals haben sich die Innenstadthändler für einheitliche Kernöffnungszeiten ausgesprochen: vom 24. November bis 22 Dezember jeweils montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr, an den verkaufsoffenen Sonntagen am 29. November und 13. Dezember jeweils von 13 bis 18 Uhr.
Alle Angebote werden durchgeführt, wenn es die dann gültige Corona-Schutzverordnung zulässt.
Die Teller der Pyramide im Detail
5. Teller:
Bergmann mit Kerzen
Engel mit Kerzen
Dazwischen das Wappen der Universitäts- und Silberstadt Freiberg
4. Teller:
Bergmann in Arbeitskleidung an der Haspel
Bergmann in Arbeitskleidung als Huntestößer mit Hunt
Zwei Scheidejunge an der Scheidebank
3. Teller:
In der Mitte der Silberbrennofen
Hüttenknappschaftsältester
Schmelzer Eigentliche Arbeiter an den Öfen, die die Gewinnung des Metalls aus den Erzen überwachten
Amalgamierer Hüttenarbeiter, die das Silber auf kaltem Weg unter Nutzungvon Quecksilber und Rotation in großen Holzfässern vom tauben Erz trennten.
Blaufarbenwerker Hüttenleute, die aus dem Erz das Smalteblau gewannen, die Werke gehörten zeitweise zu Muldenhütten, lagen aber im oberen Erzgebirge, z.B. Niederpfannenstiel
Schwefelhüttenmann Hüttenleute, die Schwefel gewannen
2. Teller:
Zwei Beamte,
einer des Bergbaus,
einer des Hüttenwesens
Bergbeamte waren Führungspersonen im Bergbau, z.B. Bergmeister, Markscheider, Steiger, Hüttenbeamte waren Führungspersonen im Hüttenwesen, z.B. Hüttenmeister, Hüttenschreiber, Erzwaagemeister
Zwei Zimmerlinge Führten alle Arbeiten mit Holz aus, die über und unter Tage anfielen, es gab sie auch in den Hüttenbetrieben als Zimmerleute
Zwei Häuer Eigentliche Arbeiter unter Tage, Gewinner des Erzes vor Ort
Bergmaurer Führte alle Arbeiten aus, die mit Setzen von Steinen in nasser oder trockener Form zu tun hatten, gab es auch in den Hüttenbetrieben so zum Ausmauern der Öfen
Bergschmied Führte alle Metallarbeiten aus, wichtigste Arbeit war das Gezäh der Bergleute, die Eisen zu schärfen, gabe es auch in den Hüttenbetrieben als Hüttenschmied
Zwei Akademisten Studenten an der Bergakademie, die von der Bergbehörde bzw. ihrer Grube mit Stipendium unterstützt wurden
Zwei Schmelzer
Zwei Amalgamierer
Blaufarbenwerker
Schwefelhüttenmann
1. Teller:
Häuer mit der Standarte An der Standarte soll man die Vereinigung erkennen, die dahinter marschiert, in diesem Fall die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft
Oberberghauptmann Chef des gesamten Bergbaus in Sachsen
Bergknappschaftsälteste mit Insignien Vorsteher der Vereinigung der Bergleute mit den Insignien des Bergwesens „Schlägel und Eisen“
Drei Bergbeamte mit der Bergfahne Der Bergsektor in Freiberg besaß zur gleichen Zeit mehrere Fahnen, diese ist von 1701
Dirigent Chef der Bergkapelle
Schellenbaum Träger des Schellenbaums ist ein Musiker
Zwei Paukenträger mit Pauke Träger waren Berg- und Hüttenleute
Paukenspieler Musiker, in früherer Zeit waren es Berg- und Hüttenleute, die in ihrer Freizeit eine Kapelle aufgebaut hatten und zu Ereignissen des Berg- und Hüttenwesens spielen durften, es gab die Bergsänger und die Berghautboisten
Zwei Musiker mit
Klarinette und Trompete Es handelt sich nur um eine Auswahl von Instrumenten, in früherer Zeit war diese sehr gering, Triangel, gerolltes Arschleder und Saiteninstrumente mussten reichen
Zwei Musiker mit
kleiner Trommel und Tuba
Hüttenknappschaftsältester mit Insignien Vorsteher der Vereinigung der Hüttenleute mit den Insignien des Hüttenwesens „Forkel, Stecheisen und Glätthaken“
Drei Hüttenbeamte mit Hüttenfahne Auch der Hüttensektor zeigte seine Anwesenheit mit dem Tragen einer eigenen Fahne, diese ist von 1843