„Bürgerdialog Bahnhof“ heißt eine neue Freiberger Plattform. Hier will die Verwaltungsspitze gemeinsam mit allen Freibergern ein Konzept für das neue Bahnhofsgebäude erarbeiten. Zum ersten Treffen wird bereits im Januar eingeladen: am Montag, 20. Januar 2020, um 18.30 Uhr im Veranstaltungsraum vom Hotel Alekto.

Denn „der Kaufvertrag ist jetzt unter Dach und Fach“, freut sich Oberbürgermeister Sven Krüger. Zum Anfang dieses Monats ist der Besitzübergang erfolgt, womit die Stadt Freiberg nun zuständig ist für das Bahnhofsgebäude. „Jetzt können wir endlich loslegen“.  

Das ruinöse Gebäude war seit Jahren ein sehr schlechtes Aushängeschild für die Silberstadt. Viele Bestrebungen, hier für Instandhaltung und Ordnung zu sorgen, waren fehlgeschlagen oder hatten nur geringfügigen Erfolg. Der Zustand war nicht mehr haltbar, Beschwerden hagelten über die Stadt, die gar nicht Eigentümer war.
Doch das ist jetzt Geschichte – die Stadt hat gehandelt und das Gebäude nun gekauft und will es selbst von Grund auf sanieren. Und beleben. Dafür sind Ideen gefragt.

3000 Quadratmeter auf vier Ebenen und mindestens noch mal so viel Außenfläche warten auf eine neue Bestimmung! Auch wenn hierbei viele Gegebenheiten wie u.a.  Denkmalschutz, Widmung und bereits vorhandene Nutzung beachtet werden müssen, gibt es der Möglichkeiten viele: Ob kleines oder großes Einkaufscenter mit Gastronomie, Event-Bereich wie Reise-Kino oder Kinder-Spiele-Center … vieles ist möglich, auch für Gewerbetreibende, Praxen, Büros, Start ups oder Coworking …  

„Alle Freiberger sind herzlich eingeladen, sich hierbei einzubringen“, lädt Oberbürgermeister Sven Krüger gemeinsam mit Bürgermeister Holger Reuter ein. Sie wollen zum ersten „Bürgerdialog Bahnhof“ über Möglichkeiten, Zeitschiene und die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn informieren. Außerdem sollen Wünsche, Vorstellungen und Anregungen aufgenommen werden.

Vorgesehen sind dann quartalsweise weitere „Bürgerdialoge Bahnhof“. So sollen 2020 die Planungen gemeinsam auf den Weg gebracht werden, damit 2021 Baustart sein kann.

„Es wird Zeit, dass das Bahnhofgebäude wieder einen für die Silberstadt Freiberg würdigen Empfang für Reisende bietet“, betont OB Krüger.

Für Baubürgermeister Holger Reuter ist die Sanierung des Bahnhofsgebäudes eine „große Herausforderung“. Reuter möchte es als neues Zentrum der Bahnhofsvorstadt wiederentstehen lassen. Baulich sei diese Aufgabe ebenso anspruchsvoll wie stadtgestalterisch. „Das Bahnhofsgebäude in früherem Glanz wertet nicht nur die Bahnhofsvorstadt ungemein auf, sondern ganz Freiberg.“

Dass mit der Sanierung des Bahnhofsgebäudes schwieriges Terrain betreten werde und Vieles zu beachten sei, steht außer Frage. „Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist Bahnzwecken gewidmet. Deshalb werden das Landesamt für Denkmalpflege und die Deutsche Bahn sowie das Eisenbahnbundesamt ständige Gesprächspartner bei der Entwicklung und Umsetzung des zu entwickelnden Konzeptes für das Bahnhofsgebäude sein. Weitere Prämissen für das zukünftige Konzept sind die Finanzzierbarkeit und die Bereitstellung von Fördermitteln.“

Gleichfalls sei darauf zu achten, dass sich die Investitionen auch refinanzieren und  der städtische Haushalt damit nicht weiter belastet werde. „Dass die Investitionen auch den Bahnverkehr attraktiver machen sollen, versteht sich dabei von selbst.“

Wenn es bis zur Sanierung nun auch noch etwas dauert, „die Toilettenanlage werden wir selbstredend schnellstmöglich wieder in Betrieb nehmen“, verspricht Reuter. „Daher werden wir die dafür erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen zeitnah beauftragen.“

Das Vorhaben „Bahnhof“ soll rasch, aber vor allem qualitätsvoll und nachhaltig auf den Weg gebracht werden, daher verböten sich Schnellschüsse. Denn Aktionismus berge die Gefahr von Fehlern und könnte teuer werden. „Der Umfang der Arbeiten kann durchaus mit denen aktuell am Herderhaus oder sogar am Schloss Freudenstein verglichen werden“, weiß Krüger. „Auch wenn wir selbst so schnell wie möglich starten wollen, müssen wir planvoll vorgehen, denn in einer guten Planung liegt der Schlüssel für ein erfolgreiches Projekt. Es gibt in Deutschland genügend Beispiele, wo dieser Grundsatz nicht beachtet worden ist.“

Der Stadtrat hat mit seinem Beschluss zum Kauf auch Geld für notwendige Sicherungsmaßnahmen des Bahnhofgebäudes bewilligt, damit der Bauzustand sich nicht noch weiter verschlechtert – dazu zählen erste Maßnahmen an Dach, Essen und Fassade.

Termine „Bürgerdialog Bahnhof“

Montag, 20. Januar 2020
Dienstag, 21. April 2020
Dienstag, 14. Juli 2020

jeweils um 18.30 Uhr im Veranstaltungsraum vom Hotel Alekto.