Neujahrsansprache 2025
des Freiberger Oberbürgermeisters Sven Krüger
Das war Circle of Life – Der Kreislauf des Lebens. Ein Lied, welches wir wohl alle aus dem Film „Der König der Löwen“ kennen.
Ein Song mit einer zentralen Botschaft und einer wertvollen Lebensweisheit: Wir sind Teil von etwas Größerem: dem ewigen Kreis des Lebens, in dem jede Handlung, jede Entscheidung und jede Beziehung eine Bedeutung hat.
Damit aber der Kreislauf des Lebens nicht unterbrochen wird, müssen all die vielen kleinen Rädchen gut ineinandergreifen und sich immer wieder Türen öffnen und schließen – die großen des Lebens, aber auch die kleinen.
Guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren, zum Neujahrsempfang der Universitätsstadt Stadt. Ihnen allen ein frohes neues Jahr.
An dieser Stelle erst einmal herzlichen Dank an Stojanov and the Syndicate für ihre musikalische Interpretation des Elton John-Klassikers „Circle of Life“.
Heißen Sie mit mir ganz herzlich die Musiker dieser Band und die Musiker der Big Band des Mittelsächsischen Theaters willkommen. Sie gestalten heute Abend unser musikalisches Programm. Lassen Sie sich überraschen.
Mein besonderer Gruß gilt
- Oberberghauptmann Prof. Bernhard Cramer
- dem 1. Beigeordneten des Landkreises, Dr. Lothar Beier und Landrat a.D. Volker Uhlig
- Bürgermeister Seltmann,
- meinen weiteren Vertretern Philipp Preißler, Steve Ittershagen und Christian Stehr sowie meinen Amtskollegen: Dr. Martin Antonow, und BM Udo Eckert
Herzlich begrüße ich die Mitglieder der Parlamente und Räte im Kreis und in der Stadt
sowie die Freiberger Ortschaftsräte,
Beiratsmitglieder und Jugendparlamentarier
Ich freue mich, über unsere Gäste aus den Partnerstädten in Vertretung von Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch aus Clausthal-Zellerfeld und Alexander Schleith aus Darmstadt.
Aus Freiberg begrüße ich herzlich
- Prorektor Prof. Tobias Fieback in Vertretung des Rektors der TU Bergakademie Freiberg
- Rektor a.D. Prof. Bernd Meyer
- die Oberbürgermeister a.D. Bernd-Erwin Schramm, Dr. Uta Rensch und Uwe Klinge
- die Bürgermeister a.D. Holger Reuter, Rainer Bruha und Matthias Girbig,
Herzlich willkommen
- den Ehrenbürgern der Universitätsstadt Freiberg, Knut Neumann und Prof. Dr. Reinhardt Schmidt
- an die Träger der Ehrenmedaille Roland und Romy Säurich, Dietrich Wagler, Wolfgang Eger
- die vielen Geistlichen unserer Kirche mit Superintendentin Hiltrud Anacker an der Spitze
Ein herzliches Willkommen
- den Preisträgern der Stadt,
- den Vertretern der Unternehmen und Vereinen
- sowie Institutionen.
- den Dienst-Jubilaren unserer Feuerwehr und
- den Häuern der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft, das neue Gewerk des Jahres 2025, die Sie am Eingangsbereich bereits traditionell empfangen haben
- sowie unserer 4. Silberstadtkönigin Laura.
Und wir haben heute auch einen Geburtstagsgast mit Nico Müller von der elektro-union freiberg. Meine herzlichen Glückwünsche an dieser Stelle.
Seien Sie alle herzlich willkommen zum Neujahrsempfang der Silberstadt Freiberg!
Ich freue mich, dass Sie der Universitäts- und Silberstadt Freiberg die Ehre Ihres Besuches erweisen.
Bevor sich nun die „neuen“ Türen des Jahres 2025 öffnen können, lassen Sie uns kurz zurückblicken.
2024 war ein Jahr mit vielen Kapiteln und Seiten für unsere großartige Stadtgeschichte.
Es gab viele Höhepunkte, die als Glanzlichter ihren Eintrag gefunden haben.
Wir haben gebaut und saniert mit einer Gesamtinvestitionssumme von über 40 Millionen Euro.
Im Fokus standen der Bahnhof, das Herderhaus, unser Museum, Spielplätze, wichtige Infrastruktur und ganz besonders Straßen.
Mehr als 100 Baugenehmigungen haben wir 2024 erteilen können. Doch auch bei uns ist die Baukrise spürbar – nicht nur wegen steigender Bau- und Materialkosten, auch die Anforderungen und Auflagen für große Bauprojekte haben sich geändert. Leider nicht immer zum Einfachen.
Die Umsetzung unserer Großprojekte ist nicht selbstverständlich und nur dank der guten Zusammenarbeit auf allen Ebenen möglich.
Möglich gemacht haben wir im vergangenen Jahr ein ganz besonderes Bauprojekt: Im Oktober haben wir das Stadtarchiv als „Gedächtnis unserer Stadt“ im Herderhaus eröffnet.
Doch nicht nur beim Bau von Gebäuden waren wir sehr aktiv – auch im Straßenbau ging es voran. Wir haben wesentliche Teile des Altstadt-Rings und auf dem Wasserberg sowie in den Ortsteilen Freibergs saniert.
Und auch in Sachen Tourismus haben wir ordentlich auf die Pauke gehauen. Damit unsere Stadt noch attraktiver, noch schöner wird.
Das zeigen auch die neuen Touristenzahlen. Wir haben vergangenes Jahr wieder die 100.000er Marke bei den Übernachtungen geknackt.
Dazu beigetragen haben auch neu geschaffene Angebote wie der Pumptrack, die Slackline, die Tischtennisplatte, das große Schachspiel und die Hüpfspiele, die Groß und Klein in unsere Stadt gelockt haben.
Und mit dem Silberweg führt ein neuer Rundweg durch unsere Altstadt – digital begleitet von unserer „Silberstadt® Freiberg“ App. 11 silberfarbene Figuren an markanten Gebäuden und Plätzen informieren zur Geschichte unserer Stadt und den Menschen dahinter. Eine Maus verbindet alle Stationen spielerisch und lädt vor allem Kinder ein, Freiberg aus der Mäuseperspektive zu betrachten.
All das sind Projekte, die unsere Innenstadt weiter beleben.
Und dass es sich lohnt, für die Belebung von Innenstädten zu kämpfen, zeigen unter anderem die insgesamt 39 Ladentüren, die Geschäfte oder Dienstleistungsunternehmen 2024 in der Altstadt neu geöffnet haben.
Und auch die vielen Feste, die Türen für gemeinsame Begegnungen öffnen wie
- unser Bergstadtfest,
- der Welterbe-Geburtstag,
- die Nachtschicht
- oder auch unser Christmarkt bieten immer wieder neue Gründe für einen Besuch in unserer wunderschönen Stadt.
All das zeigt uns einmal mehr, Freiberg ist beliebt - nicht nur bei Einwohnern und Gästen, sondern auch bei Investoren.
Damit das so bleibt, haben wir im vergangenen Jahr in viele Bereiche weiter investiert.
u.a. wurde aus der ehemaligen Poliklinik am Roten Weg, ein modernes Gesundheitszentrum mit neuen und bestehenden Arztpraxen.
Mit der Dokumenten- und einer Fotobox sind wir noch bürgerfreundlicher geworden. Wir sind eine der ersten Kommunen, in denen Bürger keinen Termin mehr zum Abholen wichtiger Dokumente benötigen und biometrische Bilder für Personalausweis oder Reisepass direkt vor Ort ermöglicht.
Wir haben auch gesprayt mit Jugendlichen unserer Stadt im Parkhaus am Tivoli und gepflanzt, u.a. in den Bauminseln an der Goethestraße sowie im Stadtwald mit 5.000 Bäumen. Mit der neuen Silberstadt-Rose unserer Baumschule können Sie sich seit letztem Jahr auch ein Stück Freiberg in Ihren ganz persönlichen Garten holen.
Unsere Feuerwehren haben wir mit neuen Hilfsmitteln u.a. mit einem neuen Wechselladerfahrzeug und einem Löschgruppenfahrzeug, kurz benannt als LF10, die Feuerwehrleute unter Ihnen wissen, was gemeint ist, gut für ihre Einsätze ausgestattet.
Ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Bevölkerungsschutzes. Genau wie die neu angeschafften Sirenen und Warnalarme, die wir zum bundesweiten Warntag im September erfolgreich testen konnten und die bereits bei einem Großbrand in Halsbrücke zum Einsatz kamen.
Und auch hier in der Nikolaikirche waren wir tätig und haben die Notbeleuchtung, inklusive Fluchtwegbeleuchtung erneuert. Sie können sich also heute auch hier absolut sicher fühlen. (Schmunzeln)
Ein für mich zuletzt emotionaler Moment war die Einweihung der Schul-Container-Klassenräume an der Clemens-Winkler-Schule. Denn Bildung, das wissen Sie, ist für mich das A und O für unsere Kinder.
Aber hochwertiger Unterricht braucht Platz und entsprechende Räume. Und genau da hapert es in der Stadt. Durch die vielen Flüchtlinge haben wir längst die Kapazitätsgrenze erreicht, deswegen habe ich per Eilentscheid im Sommer beschlossen, die Container an der Clemens-Winkler-Schule aufstellen zu lassen,
damit alle Kinder in unserer Stadt zur Schule gehen können.
Natürlich ist es eine städtische Aufgabe, aber mir persönlich auch eine Herzensangelegenheit, allen Kindern dafür die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten.
Dass es die richtige Entscheidung war, es sich lohnt schnelle Lösungen zu finden, anstatt nur Probleme zu fokussieren, wurde für mich noch einmal deutlich, als die Kinder glücklich in ihrem vorrübergehenden Klassenzimmer saßen und wirklich alle Kinder, egal woher sie kamen, den Steiger geschmettert haben.
Wenn ich ein Fazit ziehe, war 2024 ein gutes Jahr, auch wenn es zu Beginn mit dem Rückzug von Meyer Burger aus Freiberg und der darauffolgenden Haushaltssperre zunächst nicht so aussah.
Aber wir hier in Freiberg sind dafür bekannt, dass wir Herausforderungen angehen, gemeinsam Lösungen finden und auch unsere Versprechen halten, wie bei der Grundsteuer, deren Gesamtbetrag wir nicht erhöht haben.
Darauf bin ich stolz. Deswegen mein ganz besonderer Dank an dieser Stelle an alle, die gemeinsam mit uns in der Stadtverwaltung dazu beigetragen haben – allen voran unsere Stadträte, sowohl die aktuellen,
aber selbstverständlich auch die bisherigen, die mit ihrem teilweise jahrzehntelangen Wirken zum Wohl unserer Stadt beigetragen haben.
Und so werden wir auch das neue Jahr mit offenen Armen empfangen und gemeinsam gestalten.
Also, lassen Sie uns für heute symbolisch die 2024er-Tür schließen und 25 gemeinsam schwungvoll und mit einer klangvollen Performance öffnen.
Das tun wir mit dem Song einer Band, die für unsere Stadt eine besondere Bedeutung hat. Oder vielleicht hat unsere Stadt für sie eine Bedeutung.
Denn die Puhdys hatten hier in Freiberg vor ihrem kometenhaften Aufstieg ihren ersten Auftritt.
Sie sind natürlich heute nicht selbst hier, aber wir haben wunderbare Künstler gewonnen, die dem Original in nichts nachstehen. Freuen Sie sich auf die Big Band unseres Mittelsächsischen Theaters mit dem Solo-Gesang von Kristian Schulze.
Vielen Dank an die Big Band unseres Mittelsächsischen Theaters und an Kristian Schulze.
Türen öffnen sich 2025 auch für unsere Stadt. Und ich bin mir sicher, dass wir auch in diesem Jahr wieder Hand in Hand gemeinsam mit unseren Stadträten, Bürgern, Vereinen, Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie den vielen Ehrenamtlichen unsere Stadt weiterentwickeln und gestalten.
Ein erster Eintrag im Kapitel 2025 wird die sogenannte „Silberne Pforte“ sein.
Nach 6 Jahren viel zu langer Bauzeit und knapp 5 Millionen Euro Baukosten (mit entsprechender Förderung von Bund und Freistaat) öffnet die silbern schimmernde Pforte als neues Entree am 24. Januar ihre Türen und empfängt die Besucher in unserem einzigartigen Stadt- und Bergbaumuseum.
Modern, einladend, barrierefrei und über zwei Etagen, inklusive Unterkellerung schließt der Bau mit über 500 m² neuer Museumsfläche die Lücke zwischen dem historischen Museumsgebäude und dem Nachbarhaus am Dom 2.
Die Räume werden nun mit Leben gefüllt.
Ab 25. Januar können Besucher dann zunächst im Untergeschoss die neue interaktiv gestaltete Dauerausstellung „Unter-Tage-Welt“ anschauen – und das voraussichtlich ohne Eintritt, wenn der Stadtrat dem am 16. Januar zustimmt.
Neue Türen haben sich zu Jahresbeginn auch in dem fertiggestellten Neubau der Zentralwäscherei unserer Seniorenheime Freiberg geöffnet – mit 3,8 Millionen Euro auch eine der größten Investitionen des vergangenen Jahres.
Seit Jahresbeginn wird nun zentral gewaschen, getrocknet und organisiert. In einem modernen, funktionalen und nachhaltigen Gebäude mit Photovoltaikanlage auf dem Dach und Fernwärmeversorgung durch unsere Stadtwerke FREIBERG.
Ein weiterer Eintrag ins Stadt-Kapitel 2025 ist der Freiberger Dom mit seiner „Goldenen Pforte“ – die älteste und wohl bekannteste Tür unserer Stadt.
Sie blickt in diesem Jahr auf stolze 800 Jahre Geschichte zurück.
Eine beachtliche Geschichte, wie die unserer gesamten Stadt. In Freiberg kommt alles vom Bergwerk her, das wissen Sie alle. In nur wenigen Jahren wurde aus dem kleinen Christiansdorf die größte Stadt in der Mark Meißen.
Damit war auch klar, dass diese Stadt eine imposante Marienkirche bekommt mit einem noch imposanteren Eingangsportal: eben die Goldene Pforte.
Sie wurde ab 1225 errichtet und zählt heute zu einem der bedeutendsten romanischen Eingangsportale in Deutschland.
Kopien stehen auf der ganzen Welt, zum Beispiel in der Harvard Uni in Cambridge (USA), im Puschkin-Museum in Moskau (Russland) und im Museum der Bildenden Künste in Budapest (Ungarn).
Zum 800-jährigen Jubiläum hat der Freiberger Dom von 8. bis 22. Juni zwei Festwochen geplant.
Den Auftakt gibt es mit einer langen Nacht der Goldenen Pforte am Pfingstsonntag und es folgen ganz viele wunderbare, hochkarätige Veranstaltungen.
Und an die Festwochen schließt sich dann wenige Tage später vom 26. bis 29. Juni unser 38. Bergstadtfest an.
Ich freue mich darauf und bin mir sicher, dass die verschiedenen Veranstaltungen auch im 1. Halbjahr wieder zahlreiche Gäste in unsere schöne Stadt locken.
Eine Auswahl haben wir auf der Rückseite unseres Programmflyers noch einmal für Sie zusammengefasst. Sozusagen als kleine Erinnerung an die vielen Veranstaltungen unserer Stadt.
Aber nicht nur in Freiberg öffnen sich 2025 Türen.
Auch in den Freiberger Ortsteilen wird wieder gestaltet und weiterentwickelt.
Ein wegweisendes Projekt ist das Ortszentrum mit Feuerwehr in Zug, das Ende des Jahres, möglicherweise Anfang nächsten Jahres seine Türen öffnen wird.
Doch nicht nur die Entwicklung in Freiberg und unseren Ortsteilen beschäftigt mich.
Mit dem Blick nach Israel oder in die Ukraine gerichtet, wünsche ich mir für 2025 ganz persönlich, dass die Türen zum Frieden aufgestoßen werden. (Klatschen)
Willy Brandt hat mit seinem Kniefall in Warschau vor 55 Jahren zu Frieden, Versöhnung und Einheit aufgerufen.
Denn nur gemeinsam kommen wir voran und können in der Welt Veränderungen vorantreiben und diese nach menschlichen Idealen und Zielen gestalten.
Eine Welt im Krieg, ist keine lebenswerte Welt – für keinen von uns und vor allem nicht für unsere Kinder und deren Kinder.
Wenn wir die Türen zum Frieden aufstoßen, sichern wir die Zukunft ganzer Generationen und Menschen müssen nicht mehr durch die Fluchttür gehen und können in ihrer Heimat bleiben.
Gemeinschaft ist dabei nicht nur der Schlüssel zum Frieden.
Sie schafft auch Vertrauen, lässt Freundschaften erwachsen und verbindet Menschen verschiedenster Städte.
Das zeigen uns immer wieder die Verbindungen zu unseren Partnerstädten.
Denn wie Sie alle wissen, pflegen wir vielfältige Beziehungen auch über unsere Stadt- und Ländergrenzen hinaus.
Das ist hier aller Orten zu erleben, wenn Kinder, Jugendliche, Vereine, Wanderfreunde oder auch Sportler in andere Partnerstädte reisen oder von dort zu uns kommen. So lernen sie und wir neue Kulturen und Menschen kennen. Eine schöne Tradition, die wir gern bewahren und weiter ausbauen wollen.
Vor allem mit Amberg, Clausthal-Zellerfeld, Darmstadt, Gentilly in Frankreich, Pribram in Tschechien und Wałbrzych in Polen verbinden uns enge Städtepartnerschaften, die nicht nur von politischen Entscheidungsträgern getragen, sondern auch von der Bürgerschaft gelebt werden.
Im letzten Jahr konnten wir auf 25 Jahre Städtepartnerschaft mit Pribram und Wałbrzych zurückblicken.
In diesem Jahr schauen wir auf 30 Jahre partnerschaftliche Verbindung mit Clausthal-Zellerfeld.
Am 22. Januar 1995 haben wir den Vertrag unterzeichnet. Unsere beiden Städte eint die gemeinsame Geschichte als Bergstadt und natürlich unsere montanwissenschaftlich geprägten Universitäten.
Seither werden jährliche Treffen und Unternehmungen auf rein bürgerschaftlicher Ebene organisiert, das ist großartig. Denn so wachsen unsere Städte Schritt für Schritt immer weiter zusammen.
Daher freue ich mich ganz besonders, dass ich schon im März zum traditionellen Theaterwochenende sehr viele Clausthal-Zellerfelder bei uns begrüßen kann, und nur wenige Wochen später die Teilnehmer der regelmäßigen Wanderwochenenden zwischen Freiberg und Clausthal-Zellerfeld.
Aber auch Dank, liebe Petra an dich und deine Mitarbeiter in der Verwaltung, dass sie sich eingelassen haben auf einen Austausch auf Augenhöhe. Wir können auf vielen Ebenen voneinander lernen und gemeinsam vieles besser machen.
In Freiberg, in Deutschland, aber auch darüber hinaus. Auch und gerade mit unseren Städtepartnerschaften sind wir fest verwurzelt in Europa.
Einen wesentlichen Anteil daran hat eben auch unser Ruf als bedeutender Wissenschafts- Wirtschafts- und Industriestandort in Sachsen.
Unsere Innovationskraft liegt vor allem in der Einzigartigkeit.
Ob Universität, Forschungseinrichtung oder Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie – in Freiberg arbeiten wir an neuem Wissen, Produkten und Verfahren, die weltweit gefragt sind.
Bei uns werden Start-ups zu Weltmarktführern.
Das zeigen unsere ansässigen Unternehmen eindrucksvoll.
„Made in Freiberg“ ist auf der ganzen Welt zu finden, egal ob in physikalischen Messgeräten und Anlagen vom expandierenden Unternehmen Freiberg Instruments oder in der weltweit ersten unbrennbaren Textilfaser von der Firma BELCHEM, die seit Mai im Gewerbegebiet Freiberg Süd zu finden ist.
Sogar Matratzen für den US-Markt werden mit den einzigartigen Freiberger Fasern ausgestattet.
Ein Grund für unseren stetig wachsenden Standort ist unsere sehr gute Zusammenarbeit mit den Freiberger Unternehmen.
Nicht umsonst werden wir als „absolut wirtschaftsorientierte“ Stadt gelobt, wie zuletzt zu Weihnachten in der Freien Presse zu lesen war. Vielen Dank Herr Dr. Dornich für dieses Lob, was uns sehr gefreut hat.
Und auch das heute umso wichtigere Wissen um Rohstoffe sowie deren nachhaltige Nutzung und Aufbereitung findet seine Wiege in Freiberg.
An der TU Bergakademie Freiberg werden auch heute beispielsweise noch gefragte Experten in vielen Bereichen der Rohstoffindustrie ausgebildet.
Ihr Ruf und damit der unserer Universitätsstadt strahlt in die gesamte Welt. Da ist es auch ein kleines aber feines Jubiläum, wenn wir heute hier 10 Jahre den Titel Universitätsstadt feiern dürfen.
Auf das gemeinsam Erreichte bin ich stolz. Vielen Dank an Sie alle, die heute hier sind: aus Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie, Politik und Kultur in Freiberg und Umgebung.
Lassen Sie uns auch 2025 weiter gemeinsam an einem Strang ziehen und die Region Mittelsachsen und das Erzgebirge weiter voranbringen.
Ganz im Sinne des Slogans „Gedacht, gemacht“ des Regionalmanagements Erzgebirge, dessen offizielles Mitglied wir seit November wieder sind.
Davon kann unsere Stadt nicht nur profitieren, sondern sich als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort auch wunderbar einbringen. Ich bin gespannt, was für Projekte wir in diesem Rahmen gemeinsam anpacken.
Aber auch gesellschaftliches Engagement und Ehrenamt wird in unserer Stadt großgeschrieben.
Erst zu Weihnachten konnte ich mit meiner traditionellen Weihnachtsrunde wieder vielen Menschen DANKE sagen für ihre Arbeit für uns.
Unsere Bürgerpreisträger stehen stellvertretend für das große ehrenamtliche Engagement in unserer Stadt, ohne dass viele Bereiche, Einrichtungen und Vereine nicht so leistungsfähig wären, wie sie es sind.
Auch für 2024 haben wir wieder einen Preisträger gewählt.
Wer das ist, sehen Sie nun in dem folgenden Film.
Herzlichen Glückwunsch zum Bürgerpreis 2024
„Keine Großveranstaltung, kein Denkmal, keine noch so kleine Veränderung in der Stadt, die nicht dokumentarisch und künstlerisch festgehalten wurde.“
So steht es auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft Freiberger Fotofreunde.
Und das tun sie bereits seit 75 Jahren.
Und genau so lange eint alle Mitglieder eines: die Verbundenheit zu ihrer Stadt, ihrer Geschichte und ihrer Tradition.
Diese Liebe ist nicht nur in den Bildern und Ausstellungen zu finden. Aus ihr heraus entspringt ein visuelles Tagebuch für unsere Stadt – ein unerschöpflicher Schatz für unsere Geschichte.
Und für diese Tradition, die sie tagtäglich akribisch weiterführen, möchten wir hier und heute Danke sagen mit dem Bürgerpreis der Stadt Freiberg.
Ich darf Sie nun lieber Herr Börner und Ihre Vorstandsmitglieder stellvertretend für die gesamte Arbeitsgemeinschaft auf die Bühne bitten.
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg bei der Vereinsarbeit.
Und als hätte Musik-Ikone Nina Hagen unsere Ehrung vorausgesehen hat sie dafür den passenden Song. Mit dem sie selbst ihren ersten Sommerhit landete und den sicher jeder von Ihnen kennt.
Wir sind 2025 aber auch Teil von etwas Besonderem.
In diesem Jahr verbindet sich in Freiberg Kulturhauptstadt-Flair mit UNESCO-Welterbe.
Bereits am 18. Januar ist der Startschuss für das Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz und in der Region.
Ich bin stolz, dass Freiberg dabei ist. (Hinweis auf Fahne, die am 14. Januar offiziell vor dem Freiberger Rathaus gehisst wird)
So kann die Silberstadt gemeinsam mit der Kulturregion Europa und vielleicht auch der ganzen Welt zeigen, was in uns steckt, welche Schätze, Innovationen und Knowhow wir zu bieten haben und damit auch einen ganz anderen Blick auf Sachsen präsentieren.
Gerade ich, der in Chemnitz sein Abitur abgelegt und seine erste Ausbildung dort absolviert hat, verbinde mit unserer Kulturhauptstadt sehr viel.
Dass Chemnitz und Freiberg hier zueinanderkommen, ist ein wunderbares Zeichen für die gemeinschaftliche Zusammenarbeit in unserer Region.
Damit können wir einmal mehr zeigen, welchen besonderen Charme und Zusammenhalt unsere Stadt hat und welche einzigartigen Netzwerke und Menschen hier zu finden sind.
Freuen Sie sich auf viele kleine, besondere Formate Ausstellungen und „klingende Glocken“ in unserer Stadt.
Bereits im letzten Jahr wurde der „Trash Stone 689“ auf dem Lomonossowplatz als Teil der Kulturhauptstadt in Freiberg installiert.
Mit ihm führt der in Chemnitz beginnende Kunst- und Skulpturenpfad „Purple Path“ 2025 auch durch unsere Silberstadt. Und bringt uns hoffentlich weitere zahlreiche Gäste.
Auch wir innerhalb der Stadtverwaltung bleiben 2025 natürlich nicht untätig.
Es warten zahlreiche Projekte auf ihre Vollendung und auch auf ihren Baubeginn.
Vor allem unserem Welterbe-Titel wollen wir als Stadt weiter gerecht werden und Traditionen pflegen und intensivieren.
Aus dem Silberbergbau heraus ist Freiberg entstanden. Das Berg- und Hüttenwesen ist bis heute fester Bestandteil unserer Identität und Kultur.
Das zeigt sich jedes Jahr wieder bei den tausenden begeisterten Zuschauern unserer Bergparaden, zu denen seit ein paar Jahren auch die Parade unserer Jüngsten, den Welterbe-Entdeckern gehört.
Aber auch bei gelebten Traditionen wie dem Neujahrsschmieden im Freibergsdorfer Hammer, auch ein Träger des Bürgerpreises. Wer von Ihnen war in diesem Jahr dort? Wenn nicht, zu Ostern haben Sie die nächste Chance. Es lohnt sich.
Diese Veranstaltungen und die Menschen dahinter sind es, die unsere Tradition, Identität und unsere damit verbundenen Werte weitertragen – ehrenamtlich, aus Liebe zu ihrer Stadt und ihrer Heimat. Vielen Dank dafür!
Und zum Traditionsbewusstsein gehört natürlich auch die Investition in denkmalgeschützten Bestand:
Zum Beispiel diese vielleicht kleine, aber wichtige Anschaffung des neuen Eichenstammes für die Welle der Hämmer am Freibergsdorfer Hammer und die Reparatur der Förderhaspel auf der Alten Elisabeth.
Und auch 2025 investieren wir weiter in den Welterbe-Titel. Unser Ziel ist es, ihn in der Innenstadt noch sichtbarer werden zu lassen. Deshalb werden wir das Welterbe-Besucher-Zentrum auf der Petersstraße weiter vorantreiben. Bis dahin informiert der Welterbeverein in exponierter Lage, mitten in der Innenstadt, in der Erbischen Straße.
Als weiteres Großprojekt steht nächstes Jahr der Bahnhof vor der Fertigstellung. Ich freue mich, dass unsere Gäste dann in einem gebührenden Umfeld in Freiberg willkommen geheißen werden und das der Landkreis mit der Führerschein- und Zulassungsstelle vom Stadtrand mitten in unser Zentrum zieht.
Auch der Straßenbau wird fortgesetzt. Es warten noch einige Straßen auf ihre Sanierung.
Im Tierpark gestalten wir den Platz zwischen Pferdeschwemme und Alpakagehege weiter zu einer Wohlfühloase. Und putzen das Gelände mit einer Seeterrasse, Bänken und Grillplätzen so richtig heraus. Zudem erneuern wir die Gehwege im Rosengarten und auch die Wasserqualität wollen wir weiter verbessern.
Die Digitalisierung der Verwaltung ist ein herausforderndes Projekt, welches wir 2025 ebenfalls weiter intensiv vorantreiben wollen, um unseren Bürgern bessere Dienstleistungen, unabhängig von Öffnungs- oder Sprechzeiten anbieten zu können.
Vorantreiben wollen wir auch das Thema Open Library, eine Bibliothek, die nahezu rund um die Uhr geöffnet hat. Damit wird die Stadtbibliothek Freiberg noch mehr ein Ort, an dem man sich gern und lange aufhält – über die gewohnten Öffnungszeiten hinaus.
Wer bis dato noch nicht in der Stadtbibliothek gewesen sein sollte (hochschauen), ich hoffe, dass trifft auf die Wenigsten von Ihnen hier zu, sollte das schnell nachholen. Es lohnt sich immer wieder. Die nächste Chance haben Sie zur bundesweiten Nacht der Bibliotheken am 4. April.
Ich freue mich auf die gemeinsame Umsetzung der vielen Projekte.
Wenn in diesem Jahr vielleicht auch nicht mehr als Oberbürgermeister Freibergs.
Denn 2025 öffnen sich möglicherweise auch für mich persönlich neue Türen.
Mit der Landratswahl eröffnen wir ein für Freiberg besonderes Wahljahr.
Insbesondere mit der Landrats-, der Rektor- und eventuell einer Oberbürgermeister-Wahl werden neue Weichen in Freiberg und unserer Region gestellt.
Für mich persönlich war meine Kandidatur keine leichte Entscheidung und vor allem keine gegen Freiberg. Ich habe lange darüber nachgedacht. Denn unsere Stadt liegt mir am Herzen.
Ich bin aber überzeugt, dass der Landkreis Veränderung braucht. Daher habe ich eine Entscheidung getroffen – aus Verantwortungsbewusstsein, Heimatverbundenheit und mit dem Willen zu einer zukunftsweisenden Politik im Landkreis.
Und ich freue mich, wenn ich da neue Impulse setzen kann und werde mit Freude wahrnehmen, falls ein anderer Oberbürgermeister oder eine andere Oberbürgermeisterin neue, vielleicht auch ganz andere Impulse setzen wird.
Ich wünsche mir von Ihnen, dass Sie hier in Freiberg diese Entscheidung mittragen und die Türen für das nächste Stadtoberhaupt offenhalten.
In diesem Sinne folgt nun ein Lied mit besonderer Bedeutung für mich.
Ich bin seit den 80er Jahren Fan und habe mir im letzten Jahr den Traum erfüllt, ein Live-Konzert auf dem Tempelhofer Feld zu erleben.
In dem Lied finden sie einen für mich bedeutsamen Text:
„Glaub keinem, der dir sagt, dass du nichts verändern kannst. Die, die das behaupten, haben nur vor Veränderung Angst.“
Das war für mich oft auch eine Motivation um meinen Weg so zu gehen, wie ich ihn gegangen bin.
Freuen Sie sich nun auf „Deine Schuld“ von den Ärzten, gespielt von der Big Band des Mittelsächsischen Theaters und Stojanov and the Syndicate.
Wir wissen nicht sicher, welche Einträge ins Stadtkapitel 2025 alle noch folgen und welche Veränderungen uns bevorstehen.
Aber eines ist sicher, wir müssen die Herausforderungen angehen und die Chancen nutzen, die das neue Jahr bietet.
Denn mit den Worten der Ärzte gesprochen: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt“.
Und damit nichts bleibt wie es ist, lassen Sie uns neue Türen öffnen und schauen, was sich dahinter verbirgt – für Freiberg und für die Region.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für 2025.
Vielen Dank, dass die Sie heute hier sind.
Glück auf 2025! (Klatschen)
Wir sind nun am Ende eines tollen Abends angelangt.
Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben:
Unsere Bands Stojanov and the Syndicate sowie die Big Band des Mittelsächsischen Theaters. Es war mir eine Ehre, mit Ihnen hier heute gemeinsam stehen zu können. Wir sind uns ja nicht unbekannt. Mit Christoph Starke war ich vergangenes Jahr in Ulaanbaatar und mit José Gutiérrez 2023 in Israel. Sie sind Botschafter unserer Stadt. Auch wenn unsere Philharmonie demnächst in Amberg spielt.
Vielen Dank auch an unseren Tontechniker Thomas Schmidt, mein Team, was im Vorder- und Hintergrund gearbeitet hat, und an viele weitere Akteure und Partner.