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Obermarkt mit Rathaus

Der historische Obermarkt in Freiberg zählt zu den schönsten Marktplätzen in Deutschland. Angelegt wurde er bereits zwischen 1210 und 1217 bei den Planungen der Freiberger Oberstadt. Damals umschloss der Markt auch die heute südwestlich liegende Petrikirche. Die Häuserzeile, welche den Obermarkt und den heutigen Petriplatz trennt, wurde nach dem Stadtbrand von 1484 errichtet.

Heute reihen sich auf dem Obermarkt spätgotische Patrizierhäuser aneinander und flankieren den Rathausbau aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das historische Platzbild ist damit geschlossen erhalten. Dominiert wird der Platz durch das um 1410 errichtete Rathaus an der Nordostseite des mittelalterlichen Marktes. Besondere Aufmerksamkeit verdient hier der Turm: neben der Turmuhr und der Lorenzkapelle im ersten Geschoss beherbergt er auch ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan. Täglich um 11:15 Uhr und 16:15 Uhr kann man dort das Steigerlied („Glück auf, der Steiger kommt“) läuten hören.

Führungen durch den historischen Rathauskeller

Führungen durch den historischen Rathauskeller, in dem Ritter Kunz von Kauffungen seine letzten Stunden verbrachte und auch Räuberhauptmann Lips Tulian einsaß, sind nach Voranmeldung möglich. Wenden Sie sich hierfür bitte an die Tourist-Information.

Das Meissner Glockenspiel

Das Meissner Glockenspiel erklingt täglich 11.15 und 16.15 Uhr. Diese Zeiten wurden gewählt, damit die Kirchenglocken weder gestört werden, noch dass diese das Steigerlied übertönen.

Das Glockenspiel wurde 1986 zur 800-Jahr-Feier der Stadt Freiberg durch die Firma Ferner, Spezialwerkstatt für Turmuhren, aus Meißen angefertigt und eingebaut. Die zwölf Glocken aus Meißner Porzellan lassen das "Glückauf, Glückauf, der Steiger kommt" erklingen. Das elektromagnetische Spielwerk kann neben der automatischen Steuerung auch über eine Knopftastatur per Hand gespielt werden.

Glück auf – Kopf ab!

Im 15. Jahrhundert verlor Kunz von Kaufungen seinen Kopf auf dem Schafott. Ein besonderer Pflasterstein markiert die Stelle, an die sein Kopf gerollt sein soll. Genau auf diesen Punkt blickt der Gaffkopf vom Rathauserker runter.

Kontakt Rathauskellerführungen

Tourist-Information Silberstadt Freiberg

Schloßplatz 6
09599 Freiberg

Tel.: +49 (0) 3731 273 664
Fax: +49 (0) 3731 273 665
E-Mail: tourist-info@freiberg.de

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Die Geschichte des Rathauses

Das historische Rathaus

Das historische Rathaus

Das spätgotische Rathaus gehört zu den wertvollsten Profanbauten der historischen Freiberger Altstadt und stellt die östliche Dominante des Obermarktes dar. Das erste Freiberger Rathaus wurde an gleicher Stelle bereits im 13. Jahrhundert errichtet. Es wird im Stadtrechtsbuch (1296 – 1305) als Dinghaus bezeichnet. Der Begriff Rathaus taucht erstmals im Jahre 1407 auf. Im Mittelalter befanden sich in den Erdgeschossgewölben die Ratswaage und die Brotbänke. Im 17. Jahrhundert kamen die Salz- und Tuchbänke sowie andere Verkaufsstellen hinzu. Von 1410 bis 1416 fanden am Rathaus in Folge starker, durch die Stadtbrände von 1375 und 1386 hervorgerufener Schäden, größere Baumaßnahmen statt.

Rathausturm an der Westseite entsteht zwischen 1429 und 1442

Rathausturm an der Westseite entsteht zwischen 1429 und 1442

In der Regierungszeit des Bürgermeisters Weller von Molsdorf wurde zwischen 1429 und 1442 an der Westseite des Rathauses der heute noch vorhandene Turm errichtet. In den Jahren 1470 bis 1474 erfolgte der für die heutige Gestalt entscheidende Neubau in Form eines langgestreckten, rechteckigen und zweigeschossigen Gebäudes. Aber auch die nachfolgenden Jahrhunderte hinterließen ihre Spuren am Gebäude. Zeugnisse dieser Veränderungen sind u. a. die vielen unterschiedlich ausgeprägten Fenstergewände. Im Jahre 1618 erhöhte man den Turm an der Westseite des Hauses. Das gotische Steildach wurde 1857 gegen den Widerstand zahlreicher Freiberger (darunter Prof. E. Heuchler) durch das heute noch vorhandene niedrige Satteldach ersetzt. Aus dieser Zeit stammen auch die historistischen Renaissancegiebel. Die Zwerchhäuser und die Dachausbauten fügte man im Jahre 1920 hinzu.

Erker betont Marktfront

Erker betont Marktfront

Die Marktfront des Rathauses wird durch den vorgesetzten quadratischen Turm und den 1578 vom Ratssteinmetzen Andreas Lorentz geschaffene Erker betont. Den Erker schmücken das sächsische Haus- und Kurwappen, das meißnische Wappen, das hessisch-thüringische Wappen, das Freiberger Wappen und das dänische Wappen. Aus dem Giebel des Erkers schaut der Kopf eines Geharnischten, der als Kunz von Kauffungen gedeutet wird. Neben diesem großen Erker befand sich ein um 1602 errichteter kleinerer, der 1831 abgetragen wurde. Das Hauptportal mit seinen einfach gehaltenen Formen stammt aus dem Jahre 1775. Der an der Rückseite des Rathauses stehende turmartige Risalit wurde 1672 an Stelle eines dort ursprünglich vorhandenen runden Turmes gebaut.

Inneres des Rathauses weitgehend verändert

Inneres des Rathauses weitgehend verändert

Das Innere des Rathauses ist weitgehend verändert worden. In der Diele des Obergeschosses sind noch drei spitzbogige Arkaden auf gefasten Pfeilern vorhanden, die nur noch einen geringen Teil des ehemaligen, ursprünglich doppelt so langen (6 Arkaden) und sich über die gesamte Breite des Gebäudes erstreckenden, Ratssaales widerspiegeln. Im Obergeschoss liegen auch die frühere Ratsstube (heute Ratssaal) mit einer 1876 aufgearbeiteten gotischen Balkendecke, das Historische Ratsarchiv und die ehemalige Kommissionsstube (heute Ratssitzungzimmer). Ursprünglich diente der quadratische, kreuzgewölbte Raum des Ratsarchives (Eingang im Ratssaal) als Rats- bzw. Silberkammer.
 

Ratsarchiv in einstiger Silberkammer

Ratsarchiv in einstiger Silberkammer

Durch die Gefahren des 30-jährigen Krieges sah sich der Rat 1632 veranlasst, in diesem feuer- und diebstahlsicheren Gemach das Ratsarchiv unterzubringen. Zur Aufbewahrung der Archivalien wurden 1635 die bis heute genutzten so genannten Kammerkästchen angefertigt. In der südwestlichen Ecke des Obergeschosses richtete man die Kommissionsstube mit einem flachmuldigen Stichkappengewölbe ein. Diesen Raum schmücken außerdem eine Schrankeinrichtung und ein Portal mit originaler Tür aus dem Jahre 1691.

Die Lorenzkapelle

Die Lorenzkapelle

Ein architektonisches Kleinod bildet die Lorenzkapelle im Turm. Hier befand sich der Zugang zum Ratssaal, in den man durch das Portal gelangte. Um 1510 wurde der ursprünglich an seiner West- und Südseite offene Raum geschlossen, ausgemalt und zu einer Kapelle umgewandelt, die man 1513/14 dem Heiligen Laurentius (Lorenz) weihte. Die Lorenzkapelle schmückt ein vielgliedriges Innenportal, das von einem Rankenwerk mit Lilien umgeben wird. Bekrönt wird dieser Raum durch ein zierliches, bemaltes Sterngewölbe. In den Jahren 1983 bis 1993 wurden Wandmalereien aus der Entstehungszeit der Kapelle freigelegt und restauriert. Sie zeigen das Martyrium des Heiligen Lorenz, Christus als Weltenrichter und den Kampf des Heiligen Georg mit dem Drachen.

Historischer Rathauskeller

Historischer Rathauskeller

Aus dem Mittelalter stammen die tonnengewölbten Keller des Rathauses, die teilweise als Kerkerzellen genutzt wurden. In einer dieser Zellen saßen der Prinzenräuber Kunz von Kauffungen vor seiner Hinrichtung auf dem Obermarkt am 14. Juli 1455 sowie Räuberhauptmann Lips Tulian.

Die Bedeutung der an der südwestlichen Ecke des Rathauses befindlichen drei Kreuze, von denen zwei mit Erz ausgelegt sind, ist nicht genau bekannt. Angebracht wurden sie sicherlich aus religiöser Motivation heraus. Seit alters her werden sie als die eigentlichen Wahrzeichen der Stadt gedeutet.

Ursprünglich nicht zum Rathaus gehörig war das an der Nordostecke befindliche Gebäude der Stadtfronfeste, das so genannte Stockhaus (Stadtgefängnis). Im Jahre 1912 wurde es abgerissen und durch ein neues, nun zum Rathaus gehörendes Haus ersetzt.

Das Freiberger Rathaus wurde in seiner jahrhundertealten Geschichte mehrmals umgebaut, verändert und instand gesetzt. Die letzte große Sanierung fand 1997 – 2000 statt. Dabei wurden moderne Einrichtungen wie ein Aufzug für Behinderte in das denkmalgeschützte Gebäude integriert sowie Teile der wertvollen historischen Ausstattung restauriert.

Der Obermarkt 16

Im Haus Obermarkt 16 befindet sich seit 1880 die Gaststätte Ratskeller. Das Bauwerk an der Nordwestfront des Platzes wurde 1545/1546 von Sebastian Lorenz d. Ä. als städtisches Kaufhaus erbaut. Auch der städtische Festsaal von 1687 befindet sich in diesem Gebäude. Der Saal wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im Stil des Barocks neu ausgestaltet. In den Jahren 1834 und 1836 gab Clara Schumann hier Konzerte.

Freibergs löwenstarkes Herz

In der Mitte des Obermarktes steht das bronzene Brunnendenkmal von 1897. Es zeigt den wettinischen Stadtgründer Markgraf Otto den Reichen sowie vier Wappenlöwen. Rund um den Brunnen steigen auch viele der Freiberger Events – ob Christmarkt oder Bergstadtfest. Der Obermarkt war zu allen Zeiten eine Art „gute Stube“ der Stadt. Hier finden die Wochenmärkte statt, hier trifft man sich in großer oder kleiner Runde und hier startet man am besten mit der Erlebnistour durch die Freiberger Geschichte und Gegenwart.

Auch für die gelebte Bergbau-Tradition Freibergs ist der Obermarkt ein ganz besonderer Platz – hier finden im Sommer zum Bergstadtfest und im Winter zum erzgebirgischen Christmarkt die großen, traditionellen Bergparaden statt. Ein unvergessliches und einmaliges Erlebnis für alle Freiberger sowie Freibergs Gäste!


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Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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Herz aus Silber – Imagefilm

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